Geoscience Reference
In-Depth Information
Foto 19
Links: Im nördlichen
Skelettküsten-Erg
(Namibia) finden sich
im Dünenfeld, im
gelegentlichen Durch-
bruchsbereich des
Hoanib-Riviers, einige
Seen, die u. a. den
Wüstenelefanten als
Tränke dienen. Die
Oasen ziehen auch
eine Vielzahl von
Vogelarten an.
Rechts: Die Flussoase
des Kuiseb-Riviers bei
Gobabeb. Der Kuiseb
hat sein Haupteinzugs-
gebiet im Khomas-
Hochland (mittleres
Namibia) und bildet
als Fremdlingsfluss
eine scharfe Grenze
zwischen dem Namib-
Erg mit seinen Mega-
Dünen und der Flä-
chen-(Fels-)Namib.
7.3 Oasen
Vergleichsweise üppige, inselartig-isolierte Lebensräume in wüsten-
hafter, lebensfeindlicher Umgebung werden als Oasen bezeichnet. Sie
sind ökologische Nischen. Für den Menschen hatten sie (und haben
sie stellenweise noch immer) elementare Bedeutung als Wasserstel-
len und Rastplätze nomadischer Gruppen in der Wüste. Je nach Was-
serspende und geomorphologischer Einbettung sind Oasen auch land-
wirtschaftliche Produktionsräume meist auf der Basis künstlicher
Bewässerung, die sich bei entsprechender Größe zu bedeutenden Ver-
sorgungs- und Handelsstützpunkten entwickeln konnten und einen ge-
regelten Warenverkehr ermöglichten.
Als typische, klassische Oasen können Standorte gelten, an denen na-
türliche Wasseraustritte über die Erdoberfläche (Quellen, Seen; Foto 19)
oder dicht darunter vorkommen, sodass sich Pflanzen (z. B. Dattelpal-
men) ansiedeln und Brunnen angelegt werden konnten. Mit verbesser-
ten Hilfsmitteln zur Nutzung oberflächennahen Wassers (Schöpfbrunnen
o.Ä.) oder durch unterirdische Stollensystem (Foggaras, Qanate) sowie
anderen Kulturtechniken ( water-harvesting , Zisternen, Wadi-Ableitungen
usw.) oder Tiefbrunnen mit Motorpumpen entstanden zusätzlich künst-
liche Oasen. Solche klimatisch unabhängigen Wasserstellen entstehen
z. B. durch das oberflächige Ausstreichen wasserführender Schichten
( Aquifere ), durch den Verschnitt des regionalen Grundwasserkörpers
mit der Tagesfläche oder durch artesisches Wasser (gespanntes Grund-
wasser). Hierbei handelt es sich häufig um fossiles Grundwasser, das in
feuchteren Klimaphasen eingespeist worden ist und durch die Lagerung
des Aquifers an die Erdoberfläche geführt wird. Auch regeneratives
Grundwasser kann beteiligt, wenn es aus distalen Bereichen (Gebirge;
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