Geoscience Reference
In-Depth Information
tual-klimatischen Bedingungen teilweise transformiert und weiter-
entwickelt. Hierzu werden die wesentlichsten Prozesse der Verwit-
terung und Stoffverlagerung vorgestellt. Da klimatischer Wandel nicht
nur ein Gegenwartsthema ist, sondern auch in den jüngsten Jahr-
tausenden eine eigene „Kulturgeschichte der Wüsten“ ermöglicht hat,
wird bereits eingangs mit einigen Beispielen auf diese oft unbekann-
te Rolle hingewiesen. Bei weiter wachsender Erdbevölkerung wird
auch der Nutzungsdruck auf die Randbereiche der Wüsten und die
semi-ariden Gebiete immer stärker: In einem Abriss wird das Problem
der Desertifikation , der vom Menschen verursachten Wüsten als eine
aktuelle, die semi-ariden und ariden Lebensräume bedrohende, kli-
mawirksame Entwicklung erörtert.
Im zweiten Teil werden ausgewählte Wüsten vorgestellt. Einen
umfassenden Überblick über alle potenziell möglichen Themen kann
dieses Buch nicht liefern. Im Vordergrund stehen physisch-geogra-
phische Kennzeichen, die die Individualität der einzelnen Wüsten
herausstellen. Hinzukommt der Versuch, die klima- und landschafts-
geschichtlichen Untersuchungen der letzten Jahrzehnte zusam-
menzufassen, zumal aufgrund ständig verbesserter Analyse- und
Datierungsmethoden teils frappierende neue Erkenntnisse und Ein-
ordnungen zur Dynamik und Qualität des Umweltwandels in der
jüngsten erdgeschichtlichen Phase erarbeitet wurden. Wie sehr der
Mensch in diese Entwicklungen eingebunden war und wie er unter
dem Regime geänderter klimatisch-landschaftlicher Rahmenbe-
dingungen seine Entfaltungsmöglichkeiten nutzte oder er auf prekäre
Umstände reagieren musste, zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel der
Sahara oder der Peruanischen Atacama. Diese geoarchäologischen
Befunde sollen die Rolle der (veränderlichen) Wüsten betonen und
ihre siedlungs- und kulturhistorische Bedeutung herausstellen.
Neuere anthropo- und wirtschaftsgeographische Entwicklungen
wie der Strukturwandel in den Oasensiedlungen und Gesellschaften,
die urbaner Räume und Projekte (Dubai u. a.) können nicht berück-
sichtigt werden, ebenso wenig die realisierte oder geplante landwirt-
schaftliche Erschließung oder Rohstoffpotenziale. Die Literatur über
Trockengebiete füllt ganze Bibliotheken: Tiefer in die zahllosen spezi-
fischen Themen und Fragestellungen einzudringen, verlangt eigene
Literaturstudien.
Dank
Mein besonderer Dank gilt Frau Dipl.-Geogr. Bettina Allgaier für die
engagierte Anfertigung zahlreicher Abbildungen, Dr. Ingrid Stengel
(Windhoek) für die Bearbeitung einiger Satelliten- und Luftaufnah-
men, Prof. Dr. Helga Besler (†), PD Dr. Stefan Kröpelin und Prof.
Dr. Michael Succow für einige Fotobeiträge, Prof. Dr. K. Gießner für
Grafik- und Datenunterlagen. Herrn Dipl.-Geogr. Bernhard Jakob
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