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Tab. 2.3 Altersbereich (in Jahren vor 1950; BP: before present ) von Datierungsmethoden auf der Grundlage ausgewählter Isotope; dunkelgrau -
verbreitet und zuverlässig; hellgrau - erprobt und aufwändig; schraffiert - in Erprobung (nach Geyh 2005 )
Isoto Zeit
Urknall - 10 9
10 8
10 7
10 6
10 5
10 4
10 3
10 2
10 1950 / BP
heute
Ar /Ar
K/Ar
Rb / Sr
Re /Os
2
x
Sm / Ne
5 x
U/Pb
14
C
5 x
3 x
3
H
5 x
3
3
He
U/Th
H/
5 x
δ 18 O, δ 2 H
5 x
39 Ar/ 40 Ar-, Rb/Sr- und U/Pb-Zerfallsuhren. Sie werden
benutzt, um die Alter von Kristallisations-, Abkühlungs-,
Intrusions- und Metamorphose-Ereignissen zu bestimmen
sowie die Zeitmarken in den Geologischen Zeittafeln des
Phanerozoikums (Tab. 7.1 ) und Präkambriums (Tab. 7.2 ) .
Die mit diesen Methoden datierten Alter von Meteoriten
sowie von Mond- und Marsgestein sind eine wesentliche
Grundlage für unser Verständnis vom zeitlichen Ablauf der
Bildung von Mineralen und Gesteinen in unserem Son-
nensystem. In Abb. 2.3 ist schematisch dargestellt, welche
der Zerfalls- und Akkumulationsuhren sich jeweils zur Al-
tersbestimmung von Gesteinen und Mineralen sowie von
Zeitmarken geologischer Ereignisse eignet und auf welcher
Eltern-Tochter-Beziehung dies beruht.
2.2 Methoden der physikalischen
Altersbestimmung
Die physikalische Altersbestimmung gründet auf der Un-
tersuchung von unterschiedlichen Isotopen chemischer
Elemente. Dabei mag die Vielzahl der Isotope zunächst
verwirrend erscheinen. Eine erste Gliederung ergibt eine
Unterscheidung nach Prozessen bzw. Methoden: (a) Zerfäl-
le von Eltern- in Tochterisotope (z. B. Ar/Ar, K/Ar, Rb/Sr,
U/Pb); (b) kosmische Radionuklide (z. B. 14 C, 3 H); (c) ra-
dioaktive Ungleichgewichte (z. B. 238 U/ 234 U/ 230 Th); (d)
Strahlenschädigungen (z. B. Spaltspuren, Lumineszenz);
(e) physikalisch-stratigrafische Methoden ( 18 O, D). Die-
se werden im Folgenden im Überblick vorgestellt. Jede
der Methoden kann zur Datierung unterschiedlichen an-
organischen und organischen Materials in einem für sie
spezifischen Zeitintervall eingesetzt werden (Tab. 2.3 ) . Ei-
ne eingehendere Behandlung, insbesondere hinsichtlich der
Labor- und Auswerteverfahren und dem möglichen Anwen-
dungsspektrum, bietet die Monografie von Geyh ( 2005 ) . Auf
die paläomagnetische Datierung wird separat im Abschn. 5.6
eingegangen.
2.2.1.1 Isochronen-Methode
beim einfachen Zerfall
Ist das Tochterisotop bereits mit einer Anfangskonzentration
D 0 im Gestein enthalten, so muss dies in ( 2.9 ) berücksichtigt
werden:
D . t / D D 0 C P . t /. e œ t
1/ :
(2.11)
Die Angabe von D 0 ist schwierig und kann umgangen wer-
den, falls es ein weiteres, aber stabiles Isotop des Tochte-
relementes gibt. Ein Beispiel ist die Rb/Sr-Methode: Das
instabile, radioaktive 87 Rb zerfällt mittels -Emission zu
stabilem, radiogenen 87 Sr, dessen Isotopenverhältnis mit
dem natürlichen, stabilen 86 Sr gemessen wird (im Weiteren
wird die Konzentration eines Isotops A X durch Œ
2.2.1 Zerfalls- und Akkumulationsuhren aus
dem Häuigkeitsverhältnis von Eltern-
und Tochterisotopen
A X angege-
Mit Ausnahme des Quartärs basieren die wichtigsten
Datierungsmethoden in den Geowissenschaften und der Kos-
mologie auf dem Isotopenverhältnis von Eltern- und Toch-
ternukliden. Am häufigsten angewendet werden die K/Ar,
ben):
Π87 Sr
Π86 Sr D
Π87 Sr 0
Π86 Sr 0
Π87 Rb
Π86 Sr
. e œ t
C
1/ :
(2.12)
 
 
 
 
 
 
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