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Tab. 2.1 Zerfallskonstanten
und Halbwertszeiten t 1=2 für einige in der Geochronologie verwendete, natürlich vorkommende radioaktiver Iso-
tope; 3 He und 14 C werden durch kosmische Strahlung erzeugt (nach Holden 1990 , Geyh 2005 )
Elternisotop Tochterisotop
œ
Zerfallskonstante œ (a 1 )
Halbwertszeit t 1=2 (a)
Datiertes Material
3 H
3 He
0;056 26
12;32.3/
Wasser
14 C
14 N
1;209 10 3
5730.40/
Kohlenstoffhaltiges Material
40 K
% 40 Ca
10;5 % 40 Ar
4;962 10 10
0;581 10 10
1;39 10 9
11;9 10 9
89;5
Kaliumfeldspat (Orthoklas), Mus-
kovit, Amphibol, Glaukonit (in
Sedimenten; selten)
5;543 10 10
1;26.1/ 10 9
87 Rb
87 Sr
1;420 10 11
48;8.5/ 10 9
Biotit, Muskovit, Apatit, Feldspat
147 Sm
143 Nd
6;54 10 12
106.2/ 10 9
Apatit, Allanit, Granat, Zirkon
187 Re
187 Os
1;650 10 11
42;3.1;3/ 10 9
Erzminerale (Cu- und Mo-Sulfide,
Fe-Meteorite)
232 Th
208 Pb
4;948 10 11
14;05.6/ 10 9
Zirkon
235 U
207 Pb
9;8485 10 10
703;8.5/ 10 6
Zirkon, Uranit, Monazit, Apatit,
238 U
206 Pb
1;5513 10 10
4;468.3/ 10 9
Sphen, Allanit
der Zerfallskonstante
œ Ar durch Elektroneneinfang zu
100
100
40 Ar:
4 19
e
4 18
K C
!
Ar und mit der Zerfallskon-
90
90
D
œ Ca durch -Zer fa ll zu 4 20 Ca entsprechend ( 2.1 ) :
80
stante
80
Ca C e C v e . Die Gesamt-Zerfallskonstante
ist die Summe der Konstanten beider einzelnen Zerfälle
und beträgt œ D .œ Ca C œ Ar / D 5;543 10 10 a 1 .Da
Elektroneneinfang durch einen Kern schwieriger und so-
mit seltener ist als -Zerfall, ist œ Ca größer als œ Ar .Das
Verhältnis der beiden Zerfallskonstanten wird Verzwei-
gungsverhältnis ( branching ratio ) genannt. Für Argon
beträgt es œ Ar Ca D 0;117 .
- Spontanspaltung: spontaner, radioaktiver Zerfall eines
Atomkerns in zwei etwa gleich große Teile ohne Ein-
wirkung von außen (im Jahr 1940 entdeckt von den
russischen Physikern Georgi Nikolajewitsch Fljorow
und Konstantin Antonowitsch Petrschak). Die Wahr-
scheinlichkeit für Spontanspaltungen ist bei den natürlich
vorkommenden schweren Nukliden wesentlich kleiner als
jene des Alphazerfalls. So kommt bei 238 U ein Spontan-
zerfall auf zwei Millionen Alphazerfälle.
Ein Exponentialgesetz mit der Zerfallskonstanten œ be-
schreibt, um welchen Anteil dP die Konzentration des
Elternisotops nach einer Zeit dt abgenommen hat (Abb. 2.1 ) :
4 19
4 20
70
K !
70
60
60
50
50
40
40
30
30
20
20
P
10
10
0
0
0
1
2
3
4
5
6
t (Halbwertszeiten)
Abb. 2.1 Zerfall eines Elternisotops P in ein Tochterisotop D
bzw. P 0 = P . t ½ / D 2 D e œ t ½ und somit:
ln
2
œ
0;693
œ
t ½ D
D
:
(2.6)
Tabelle 2.1 führt die Zerfallskonstanten und Halbwertszei-
ten einiger in der Geochronologie verwendeter natürlicher
radioaktiver Isotope auf. Damit erhält man aus ( 2.5 ) die
grundlegende Gleichung für die Altersbestimmung mit einer
Zerfallsuhr:
dP Pdt, also: dP = P dt :
(2.4)
ln P 0
P . t /
ln P 0
P . t /
Integrieren ergibt s
dP = P Dœ s
dt, also: lnP t C c
1
œ
t ½
ln 2
und somit: P . t / D e œ tCc
D e c e œ t . Mit der Anfangskonzen-
tration des Elternisotops P . t
t D
D
:
(2.7)
folgt P 0 D e c und
D 0/ D P 0
damit: P . t / D e œ tCc
D P 0 e œ t . Somit lautet die Lösung der
Zerfallsgleichung ( 2.4 ) (vergleiche hierzu auch die dimensi-
onslose Lösung ( 1.4 ) ):
Hierbei bezeichnet das Alter t keinen bestimmten Zeitpunkt
(Datum), sondern die Zeitdauer, in welcher der Bruchteil
P(t)/P 0 des Elternisotops zum Tochterisotop D(t) zerfallen
ist. Mit ( 2.7 ) kann das Alter bestimmt werden, wenn die
Anfangskonzentration P 0 bekannt ist. Dies ist gewöhnlich
nicht der Fall. Man unterscheidet die Methoden zur Alters-
bestimmung entsprechend (1) dem Zerfall der Elternisotope
P . t / D P 0 e œ t
:
(2.5)
Zur Halbwertszeit t ½ ist genau die Hälfte des Elternisotops
P zerfallen. Aus ( 2.5 ) folgt hierfür: P . t ½ /= P 0 D
1
2
D e œ t ½
 
 
 
 
 
 
 
 
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