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völlig unterschiedliche Strömungsregime, je nachdem ob
Trägheits- oder zähe Reibungskräfte einer Bewegung entge-
genwirken. Eine solche von den jeweiligen Dimensionen und
Größenordnungen unabhängige Bewertung ermöglicht eine
Dimensionsanalyse.
Hierzu werden aus den dimensionsbehafteten Größen x
i
,
v
, und t mit Hilfe der für sie charakteristischen Skalie-
rungsgrößen
Œ
x
,
Œ
v
und
Œ
x
=Œ
v
die entsprechenden entdi-
mensionalisierten Variablen x
i
,
v
und t
berechnet (siehe
Der Druck p kann auf die Druckunterschiede normiert wer-
den, welche entweder durch Reibungs- oder Trägheitskräfte
verursacht werden:
Œ
p
r
D Œ
v
=Œ
x
oder
Œ
p
t
D ¡Œ
v
2
.
Beschleunigung
a
mit der Schwerebeschleunigung
g
,wel-
che den hydrostatischen Druck p
0
definiert, gilt für diesen
r
p
0
D ¡
g
,womitmanp
p
0
D
p
Œ
v
2
¡
erhält. Für die ent-
dimensionalisierten Ableitungen gilt:
@=@
t
D .Œ
v
=Œ
x
/@=@
t
;
@=@
x
i
D .1=Œ
x
/@=@
x
i
bzw.
rD.1=Œ
x
/r
;
@
2
=@
x
i
D
.1=Œ
x
2
/@
2
=.@
x
i
/
2
bzw.
r
2
D D .1=Œ
x
2
/.r
/
2
D
entdimensionalisierte Form der Navier-Stokes-Gleichung:
@
v
i
@
x
k
C
@
v
k
@
x
i
D
ik
;
£
ik
D
D 2
(7.26)
det, welcher durch Änderungen des Volumens hervorgerufen
@
v
@
t
C .
v
r/
v
D
1
¡
„ƒ‚…
¡
r
p
C
g
C
v
;
(7.27)
wobei als Volumenkraft wiederum die Schwerebeschleuni-
gung
g
verwendet wurde und
D =¡
die kinematische
Viskosität bzw. Impuls-Diffusivität in m
2
s
1
ist. In entdi-
@
v
@
t
C
v
r
v
Dr
p
C
Re
v
:
(7.28)
Eine inkompressible Strömung wird somit vollständig durch
ein System zweier partieller Differenzialgleichungen für Ge-
schwindigkeit
v
und Druck p in Abhängigkeit von Ort und
Zeit beschrieben. Die Energieerhaltung wird daher nicht zum
Schließen des Systems benötigt.
Gleichung bezeichnet, weil sie die am besten untersuchte
und in der Praxis am häufigsten benutzte ist. Sie gilt für
viele wichtige Strömungsprobleme, beispielsweise für Luft-
strömungen weit unterhalb der Schallgeschwindigkeit, für
Wasserströmungen sowie für flüssige Metalle und geschmol-
zenes Gestein. Sobald sich die Dichten der betrachteten
Fluide jedoch stark ändern, beschreibt die inkompressible
Form der Navier-Stokes-Gleichung die Wirklichkeit nicht
mehr hinreichend. In diesem Fall muss sie durch die voll-
das Aufsteigen heißer Luft, der Transport von Plasma in der
Magnetosphäre oder die freie Konvektion im flüssigen äuße-
ren Erdkern.
Weil die Navier-Stokes-Gleichung schwierig zu lösen ist,
sucht man diese in Anwendungen zu vereinfachen, soweit
dies physikalisch sinnvoll ist. Kann z. B. Reibung vernach-
lässigt werden (
D 0
;
— D 0
) und strömt das Fluid unter
wiederum die Euler-Gleichung:
Œ
v
v
Œ
x
r
Œ
v
v
@Œ
v
v
@
t
¡
Œ
v
Œ
x
1
C ¡
v
r
v
¡Œ
v
2
Œ
x
@
v
@
t
¡Œ
v
2
Œ
x
D
C
r
Œ
x
Œ
v
v
r
Œ
x
D
1
Œ
x
2
.Œ
v
v
/ C
3
Œ
x
r
¡Œ
v
2
p
C
D
¡Œ
v
2
Œ
x
Œ
v
Œ
x
2
v
C
Œ
v
3Œ
x
2
r
.r
v
/;
r
p
C
also:
@
v
@
C
v
r
v
t
(7.25)
Re
1
3
r
.r
v
/
Dr
p
C
v
C
;
wobei Re
D Œ
x
Œ
v
¡= D Œ
x
Œ
v
=
die Reynolds-Zahl ist,
welche das gesuchte Verhältnis von Trägheits- zu Reibungs-
Normierung des Drucks der hydrostatische Druck eliminiert
wurde.
Die am häufigsten verwendete Form ist die inkompres-
sible Navier-Stokes-Gleichung. Eine Strömung wird als in-
kompressibel bezeichnet, wenn sich die Dichte entlang der
Teilchenbahnen nicht ändert. Flüssigkeiten können in guter
Näherung als inkompressibel betrachtet werden, Gase dage-
gen nicht. Aus der Inkompressibilität ergibt sich als wichtige
Folgerung, dass das Geschwindigkeitsfeld divergenzfrei ist:
r
v
D @
v
i
=@
x
i
D 0
. Dann vereinfacht sich der Tensor der
Beitrag des Tensors der Deformationsrate
@
v
@
t
C .
v
r/
v
D
1
¡
r
p
C
g
:
(7.29)
7.10.3 Stokes-Strömung
Bei geodynamischen Problemen, wo der Mantel der Erde
oder anderer terrestrischer Planeten als eine extrem zähe, in-
D
, der Zeitablei-