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Abb. 6.21 Bis zur Tiefe D kon-
stante Wärmeproduktionsrate
A 0 ( Punkte ) und exponenti-
elle Abnahme mit der Tiefe
A
A 0 e z = D ( Linie )
D
rade mit der Steigung q 0 . Dies ist die Grundlage der Bestim-
mung der Wärmestromdichte und mittleren Temperatur an
der Erdoberfläche mit der Methode der Bullard-Grafik; (2)
Der Achsenabschnitt dieser Geraden ist T 0 . Dies ist eine der
wichtigsten Methoden zur Bestimmung der mittleren Tem-
peratur an der Erdoberfläche; (3) Eine nicht-verschwindende
Wärmeproduktion A ¤ 0 ergibt vermittels des in z quadrati-
schen Terms einen nicht-linearen Verlauf der Temperatur mit
der Tiefe.
Man kann ( 6.132 ) für beliebige Tiefenverteilungen der
Wärmeproduktionsrate A(z) integrieren. Ist A . z / D A 0 in
einer Schicht der Dicke D konstant (Abb. 6.21 ) , erhält man:
Abb.6.22 Lineare Beziehung ( 6.137 ) zwischen Wärmestromdichte q 0
und Wärmeproduktionsrate, angepasst an Daten aus Neuengland (Birch
et al. 1968 ; nach © Jaupart & Mareschal et al. 2011 )
Integriert man ( 6.132 ) mit Hilfe der Randbedingung an der
Erdoberfläche, q z . z D 0/ D q 0 , so erhält man:
q . z / D q 0 C A 0 D
œ dT
dz
zDD
q 0
œ
A 0 z
œ
q z . z D D / D
1 e z = D
:
(6.138)
zDD
D q 0 C A 0 D D q r ;
Für die Wärmestromdichte q 0 an der Erdoberfläche gilt
somit:
wobei q r die um den Beitrag der Wärmeproduktion A 0 in
einer Schicht der Dicke D reduzierte Wärmestromdichte ist.
Die nach oben (in negativer Z-Richtung) fließende Wärme-
stromdichte ist somit die Summe aus der von unten in die
Schicht der Dicke D einfließenden reduzierten Wärmestrom-
dichte q r und der in dieser Schicht erzeugten radiogenen
Wärmestromdichte A 0 D:
q 0 D A 0 D q . z / A 0 De z = D
D q r C A 0 D :
(6.139)
ƒ‚
q r
Integration von ( 6.138 ) für die Randbedingung T . z D 0/ D
T 0 ergibt:
1 e z = D
A 0 D 2
œ
q 0 A 0 D
œ
q 0 D q r C A 0 D
(6.135)
T . z / D T 0 C
z C
1 e z = D
. q 0 q r / D
œ
Ist D die Tiefe zur Kruste-Mantel-Grenze, dann ist q r
die Mantel-Wärmestromdichte. Nimmt die Wärmepro-
duktionsrate dagegen wie A . z / D A 0 e z = D mit der
Tiefe ab (Abb. 6.21 ) , so folgt mit der Randbedingung
lim z!1 q z . z / D q r :
q r
œ
D T 0 C
z C
:
(6.140)
In frühen Untersuchungen erschien es zunächst, als wä-
ren q r und D dafür geeignet, um zwischen Regionen un-
terschiedlicher Wärmestromdichte ( heat flow provinces )zu
unterscheiden. Man fand etwa zehn solcher Provinzen, in de-
nen q 0 und A 0 entsprechend ( 6.137 ) linear korrelieren (siehe
z. B. Abb. 6.22 ) . In späteren Untersuchungen erwies es sich
jedoch, dass dies keine universelle Gesetzmäßigkeit darstellt
(siehe z. B. Abb. 6.23 ) . Weder ergab sich für die Wärme-
produktionsrate in der Kruste ein konstanter Wert noch eine
exponentielle Abnahme. Insbesondere Daten aus der russi-
q z . z / D q r A 0 De z = D
;
(6.136)
wobei q r die Wärmestromdichte in großer Tiefe ist, etwa jene
aus demMantel in die Kruste. Die Wärmestromdichte an der
Erdoberfläche q 0 D q . z D 0/ ist somit gleich ( 6.136 ) :
q 0 D q r C A 0 D :
(6.137)
 
 
 
 
 
 
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