Geoscience Reference
In-Depth Information
Abb. 5.27 Schrittweise Ent-
magnetisierung einer Probe zur
Ermittlung der Orientierung des
Paläomagnetfelds. Die remanente
Magnetisierung der Probe besteht
aus zwei Komponenten unter-
schiedlicher Stabilitätsbereiche,
wobei der weniger stabile Vektor
BC in den Entmagnetisierungs-
schritten 1-3 vor dem stabileren
Vektor AC seine Magnetisie-
rung verliert. Die Teilbilder ( a )
und ( b ) zeigen unterschiedliche
Orientierungen der beiden Vek-
toren zueinander, wobei in a die
Gesamtmagnetisierung kontinu-
ierlich abnimmt, während sie in b
solange zunimmt, bis der Magne-
tisierungsvektor BC vollständig
entmagnetisiert ist. Teilbild c
stellt die Abnahme der Magneti-
sierung für die beiden in ( a ) und
( b ) dargestellten Fälle dar, und
Teilbild d zeigt die Änderung der
Magnetisierung nach jedem Ent-
magnetisierungsschritt in einem
Polardiagramm (Lowrie © 2007 )
spreading ), Polwanderkurven und Paläo-Magnetpolen ein-
gesetzt, sondern auch zur Altersbestimmung anhand magne-
tischer Muster am Meeresboden und der Feldumkehr. Selbst
in der Archäologie hat sie sich als eine wichtige Methode
etabliert zum Aufsuchen von durch Feuersbrünste zerstörten
archäologischen Stätten sowie prähistorischen Feuerstellen.
tatsächlichen geomagnetischen Felds darstellt, kann diese
Hypothese nur im statistischen Sinn zutreffen, also insbe-
sondere nicht für eine einzelne Probe. Sie kann aber relativ
einfach getestet werden: Inklination I und geomagnetische
Breite sind für einen geozentrischen, axialen Dipol über
die Beziehung ( 5.25 ) , tan I D 2 tan , verbunden. Eine Auf-
tragung der an Tiefseesedimenten bestimmten Inklination als
Funktion der Breite bestätigt die Beziehung im statistischen
Sinn, d. h. die Werte streuen dicht um den theoretischen Kur-
venverlauf. Die Verwendung von Tiefseesedimenten, welche
mit Sedimentationsraten von 1m-10m pro Million Jahre ab-
gelagert werden, stellt hierbei eine gründliche Mittelung des
jeweils aufgezeichneten Magnetfelds sicher: Eine typische
2,5 cm dicke Probe mittelt auf diese Weise das Erdmagnet-
feld über einen Zeitraum von 2500 bis 25 000 Jahre. Die aus
5.6.1 Methoden der Paläomagnetik
Die Grundlage aller paläomagnetischen Methoden bildet
die Annahme, dass die mittlere Lage eines paläomagneti-
schen Pols, die aus individuellen Polbestimmungen an einer
Anzahl von Proben ermittelt wurde, einem axialen geozen-
trischen Dipol entspricht. Da dieser nur eine Näherung des
 
 
Search WWH ::




Custom Search