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Tab. 5.13
Entmagnetisierungsfaktoren N (SI-Einheiten) in Achsen-
richtungen von Rotationsellipsoiden und Zylindern unterschiedlicher
Verhältnisse p von Länge bzw. großer Halbachse a zu Durchmesser
p D a
=
b
N
Rotationsellipsoid
N
Zylinder
0,0
1,0000
1,0000
0,2
0,7505
0,6802
0,4
0,5882
0,5281
0,8
0,3944
0,3619
0,85
-
0,33 (Standardzylinder)
1,0
0,3333 (Kugel)
0,3116
1,5
0,2330
0,2301
2,0
0,1716
0,1819
3,0
0,1087
0,1278
4,0
0,075 41
0,098 15
6,0
0,043 23
0,067 28
8,0
0,028 42
0,051 10
10,0
0,020 29
0,041 19
100,0
0,000 43
0,004 24
1000,0
0,000 01
0,000 04
den CGS- und SI-Systemen der folgende Umrechnungsfak-
tor: N
SI
D 4
N
cgs
.
5.6 Paläomagnetik:
Polwanderung und Feldumkehr
Die an Proben bestimmten Richtungen der remanenten Ma-
gnetisierung von Gesteinen weisen sowohl in die heutige
Richtung des Erdmagnetfelds als auch in die entgegengesetz-
te Richtung. In Bezug auf den geozentrischen magnetischen
Dipol spricht man hierbei von einer Feldumkehr. Die Zu-
ordnung der Gesteine zu geologischen Epochen und Ereig-
nissen ermöglicht eine zeitliche Einordnung der jeweiligen
Richtung und Stärke des Erdmagnetfelds und somit die Be-
stimmung seiner Veränderung mit der Zeit. Dies wird als
Paläomagnetismus bezeichnet. Untersuchungen an horizon-
tal geschichteten vulkanischen Gesteinen, insbesondere an
Basalten, ergaben unterschiedliche Magnetisierungsrichtun-
gen für unterschiedliche Zeiten. Hieraus wurde geschlossen,
dass entweder (1) die Richtung des Erdfelds sich gedreht
hatte oder (2) die Gesteinspakete sich relativ zum Erdfeld
gedreht hatten. Beides ist möglich. Bei der Interpretation
in Hinsicht auf eine Magnetfeldänderung muss die zweite
Möglichkeit ausgeschlossen werden.
Es sind vor allem die seit Mitte der 1950er-Jahre erzielten
Ergebnisse der Paläomagnetik, welche den physikalischen
Nachweis von Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalver-
schiebung erbrachten. Heute wird die Paläomagnetik nicht
nur zur Erforschung der Kontinentaldrift und Plattentektonik
durch Untersuchungen von Ozeanbodenspreizung (
seafloor
Abb. 5.26
Zur Ursache der Entmagnetisierung: Die Verteilung ma-
gnetischer Pole auf der Oberfläche von homogen magnetisierten El-
lipsoiden erzeugen ein formabhängiges Entmagnetisierungsfeld H
d
,
welches dem äußeren Erregungsfeld H
0
entgegen gerichtet ist und die-
ses schwächt. Aufgrund der kleineren Anzahl von Polen sind diese
Entmagnetisierungsfelder schwächer parallel zur langen Achse (
a
) und
stärker parallel zur kurzen Achse (
b
) des Ellipsoids. Daher sind die ef-
fektiven Magnetisierungen in Richtung der langen Achse stärker als in
Entmagnetisierungsfaktors N für verschiedene Rotationsel-
lipsoide und Zylinder mit unterschiedlichen Verhältnissen
zwischen den beiden Halbachsen bzw. Länge und Durch-
messer. Zwar ist der Entmagnetisierungsfaktor N auch im
CGS-System dimensionslos, jedoch ergibt sich zwischen