Geoscience Reference
In-Depth Information
Abb. 5.23 Zur Entstehung von
weissschen Bezirken. a-d Ent-
stehung der Bezirksstruktur eines
Ferromagnetikums; e Drehung
der Spinmomente in einer 180°-
Blochwand. f Streufeld einer
Blochwand; g aufgeschäumtes
ferromagnetisches Pulver sam-
melt sich auf der Oberfläche über
einer Blochwand (© Raith 1999 )
te indirekte Austausch ergibt antiparallele Ausrichtungen
benachbarter atomarer magnetischer Momente. Die Suszep-
tibilität antiferromagnetischer Kristalle ist daher schwach
und eine remanente Magnetisierung nicht möglich. Die an-
tiferromagnetische Ausrichtung bricht oberhalb der soge-
nannten Néel-Temperatur T N zusammen. Oberhalb von T N
zeigt sich wiederum paramagnetisches Verhalten. Die Néel-
Temperatur vieler antiferromagnetischer Substanzen liegt
unterhalb der Zimmertemperatur, bei der sie sich parama-
gnetisch verhalten. Ilmenit (FeTiO 3 / mit T N D 50 Kistein
Beispiel.
Gekippter bzw. parasitärer Antiferromagnetismus wird
verursacht durch Gitterfehler, Gitterfehlstellen oder Ver-
unreinigungen. Diese führen zu unkompensierten ma-
gnetischen Spinmomenten, sodass die Spins nicht exakt
antiparallel ausgerichtet, sondern etwas gegeneinander ge-
neigt sind. Ein wichtiges geologisches Beispiel ist das
verbreitete Eisenmineral Hämatit ( ' -Fe 2 O 3 ), welches eine
schwache spontane Magnetisierung von etwa 2000Am 1
aufweist, eine große Koerzitivkraft sowie eine Curie-Tempe-
ratur von 675 °C.
Ferrimagnetismus tritt in manchen antiferromagnetischen
Kristallstrukturen auf, zu denen als wichtigstes geologi-
sches Beispiel der Spinell (MgAl 2 O 4 / zählt. Wenn einige
Metallionen von ungleich vielen Sauerstoffionen umgeben
sind als andere, können beide Arten Untergitter bilden. Man
spricht von Ferrimagnetismus, wenn bei einem indirekten
Austausch von Elektronen zwischen den Bereichen anti-
 
 
Search WWH ::




Custom Search