Geoscience Reference
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für ein wendelförmiges Strömungsfeld nur von B ab (siehe
Abschn. 7.9 im Anhang):
Franck und Max Born, wo er zutreffend vorausbe-
rechnete, dass ein Elektronenstrahl in einem polykris-
tallinen Material gebeugt wird. Hierüber publizierte
er noch als Student und mit Befürwortung Albert
Einsteins seine Bemerkungen zur Quantenmechanik
freier Elektronen (Die Naturwissenschaften, 13, 711,
1925). Aufgrund experimenteller Probleme verfolgte
er dieses Thema nicht weiter, sagte jedoch nach deren
Entdeckung auch das gleiche Verhalten für Neutro-
nen voraus. In Göttingen wurde er schließlich 1927
von Max Born mit einer Arbeit über die Elektro-
nenstreuung an einem Wasserstoffatom promoviert.
Anschließend wirkte Elsasser als Assistent an der
Universität Leiden, der ETH Zürich und TH Ber-
lin und den Universitäten Charkow und Frankfurt am
Main. Nach Hitlers Machtergreifung 1933 emigrierte
er zunächst nach Frankreich, wo er auf Empfehlung
Wolfgang Paulis aus Zürich eine Anstellung bei Jean
Frédéric Joliot-Curie am Radium-Institut in Paris er-
hielt. Dort arbeitete er in der Kernphysik bis zu seiner
Auswanderung nach Amerika im Jahr 1936.
In den USA arbeitete er zunächst am California In-
stitute of Technology und der Universität Harvard an
meteorologischen Problemen. 1940 wurde er amerika-
nischer Staatsbürger und arbeitete im Zweiten Welt-
krieg ab 1942 in der Fernmeldetruppe der amerikani-
schen Armee und nach dem Krieg im Forschungslabor
der Radio Corporation of America (RCA). Danach
verfolgte er seine akademische Karriere weiter, mit
Professuren an den Universitäten von Pennsylvania,
Utah und Kalifornien, der Scripps Institution of Ocea-
nography sowie den Universitäten Princeton, Mary-
land und Johns Hopkins. In diese Zeit fallen auch seine
wegweisenden Arbeiten zum Geodynamo. Neben sei-
nen Arbeiten zur Quantenphysik und zum Geodynamo
wandte er die Methoden der theoretischen Physik,
insbesondere der Quantenmechanik, seit den späten
1950er-Jahren auch auf biologische Fragestellungen
an und beschäftigte sich mit dem Zusammenhang von
Leben und Materie.
Elsasser war seit 1957 Mitglied der amerikani-
schen National Academy of Sciences, seit 1972 der
American Academy of Arts and Sciences und erhielt
1987 die National Medal of Science. Ihm zu Ehren
wurde die dimensionslose Elsasser-Zahl
EMK D v 0 B 0 D ' B ;
(5.35)
'
wobei
je nach getroffenen Annahmen ein Skalar oder Ten-
sor ist; bei Annahme anderer Strömungsgeometrien tritt ggf.
noch ein zu den Wirbeln des mittleren Magnetfelds pro-
portionaler Faktor hinzu. Dies beschreibt den sogenannten
'
-Effekt. Setzt man ( 5.35 ) in die Induktionsgleichung ( 5.16 )
ein, so erhält man:
@ B
@ t D
1
0 ¢
„ƒ‚…
˜ m
r 2 B Cr. v B C ' B /:
(5.36)
Kasten 5.3 Walter Maurice Elsasser §
(* 20. März 1904 in Mannheim, Deutschland; † 14.
Oktober 1991 in Baltimore, USA) war ein amerika-
nischer Physiker deutscher Herkunft, dessen Entwick-
lung der Theorie des Geodynamos wegbereitend für
das moderne Verständnis des Erdmagnetfelds war.
Elsasser studierte ab 1922 zunächst in Heidelberg
und München Physik. Heidelberg verließ er jedoch
bereits 1923 wegen des aggressiven Antisemitismus
des dortigen Institutsdirektors Philipp Lenard, Physik-
Nobelpreisträger von 1905. Doch auch in München
waren bereits 1923, im Jahr des Hitler-Ludendorff-
Putschs, bis auf den Institutsdirektor Wilhelm Wien
und einen Weiteren, der gesamte ca. 70 bis 80 Per-
sonen umfassende Mitarbeiterstab des Physikalischen
Instituts eingeschriebene Mitglieder der NSDAP und
die Atmosphäre vergiftet. Mit einem Empfehlungs-
schreiben von Arnold Sommerfeld, dem Leiter des
Lehrstuhls für Theoretische Physik, verließ er Mün-
chen 1924 und wechselte nach Göttingen zu James
ƒ benannt
(Tab. 5.7 ) .
§ nach: AIP 1962 ; Brockhaus-Enzyklopädie Onli-
ne 2011 , Aufruf: 05.01.2011; Wikipedia 2011 (auch
Bildquelle: © Foto von Ginna Drahan, 1989), Aufruf:
05.01.2011.
 
 
 
 
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