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Tab. 4.2 Plattendicken h topo und zugehörige Krümmungsradien r so-
wie Krümmungsradien r d und zugehörige vertikale Absenkungen d der
Kugelschale einer sphärischen Bouguer-Reduktion
h topo (m)
r (km)
r d (km)
d(m)
10
11,29
2
0,31
20
15,96
5
1,96
50
25,24
10
7,85
100
38,70
20
31,39
200
50,48
50
196,20
500
79,82
100
784,81
1000
112,88
200
3139,22
2000
159,64
500
19 620,15
5000
252,41
10 000
356,96
Abb. 4.29 Bouguer-Reduktion am Punkt P für eine auf dem Niveau-
ellipsoid aufliegende, rotationssymmetrische Kugelschale (schraffiert)
bzw. eine horizontale Platte (dunkelgrau) der Dicke h topo (unmaßstäb-
lich; nach Jung 1961 )
zweiten, als Bullard B bezeichneten (LaFehr 1991 ) :
g B B
D 2  G ¡. c 1 h topo c 2 . r E C h topo //
D 0;000 4193¡. c 1 h topo c 2 . r E C h topo //
. ms 2 /;
(4.87)
Wenn nun r gegen unendlich strebt, so strebt der rund
geklammerte Ausdruck gegen null. Damit erhält man die
Bouguer-Reduktion für eine ebene horizontale Platte:
wobei c 1 und c 2 dimensionslose Konstanten sind, die von
r E und vom Winkel (Abb. 4.29 ) abhängen. Die Korrek-
tur wird oft bis zu einer Kreisbogenlänge r D 166;7 km
vorgenommen, da dort in mittleren Breiten der Korrek-
turterm g B B minimal wird (Nabighian et al. 2005 ) . Der
erste Term von g B bzw. g B A liefert den weitaus größten
Beitrag zur Bouguer-Reduktion - für Stationen in 8848m
Höhe auf dem Mt. Everest bzw. in 10 994m Wassertie-
fe im Challengertief des Marianen-Grabens ergeben sich
Reduktionswerte von 9906 ms 2 bzw. 7560 ms 2 .Da-
gegen variieren die Beiträge von g B B für Höhen zwischen
0 m h topo 6300 m lediglich zwischen 47,7 ms 2
g B B C15;2 ms 2 , wobei sich das Maximum bei ei-
ner Höhe von 2100m ergibt (jeweils für eine Dichte von
¡ D 2670 kgm 3 ; LaFehr 1991 ) .
Da die Normalschwere im Wesentlichen aus der Inter-
pretation von Satellitendaten bestimmt wird, enthält sie zu-
dem auch die Schwereanziehung der atmosphärischen Luft-
massen. Daher muss die Gravitationswirkung der zwischen
Messpunkt und Referenzellipsoid gelegenen Luftschicht von
der Normalschwere am Messpunkt abgezogen werden. Dies
leistet die atmosphärische Reduktion g A ,
. ms 2 /:
g B A
D 2  G ¡ h D 0;000 4193¡ h topo
(4.85)
Dies ist genau die Hälfte der sphärischen Reduktion
nach ( 4.82 ) für eine geschlossene Kugelschale ( ‚ D   )
und identisch mit der für eine Halbkugelschale ( ‚ D  =2 ).
Für marine Messdaten (oder solche auf großen, tiefen Bin-
nenseen) muss die geringere Dichte des Wassers bei der
ebenen Bouguer-Reduktion für die Wasserschicht berück-
sichtigt werden. Mathematisch wird dabei Wasser durch
Gestein ersetzt. Da die gemessene Schwere den Effekt
des Meerwassers bereits beinhaltet, muss bei der ebenen
Bouguer-Reduktion für einen Ozean oder großen Binnensee
der mittleren Tiefe h W die um die Meer- bzw. Süßwas-
serdichte
¡ W
D
1030
kgm 3
bzw.
¡ W
D
1000
kgm 3
reduzierte Dichte ¡ 0 D ¡ ¡ W verwendet werden:
. ms 2 /:
g B A D 0;000 4193.¡ ¡ W / h W
(4.86)
g A D 8;749;910 4 h topo C3;5610 8 h topo . ms 2 /;
(4.88)
für Höhen bis zu 10 kmmit einer Genauigkeit von 0,1 ms 2
(Hackney 2011 ) . Der Beitrag dieser Reduktion liegt für einen
Messpunkt in einer Höhe von 1 km bei 8,7 ms 2 - deutlich
über der Messgenauigkeit der Gravimeter von 0,05
Vergleicht man ( 4.82 ) und ( 4.85 ) so erkennt man, dass der
erste Term von g B identisch mit g B A ist. Der zweite Term
in ( 4.82 ) berücksichtigt die Krümmung des Niveauellip-
soids mit Korrekturen für die entsprechenden Überschuss-
bzw. Defizitmassen. In einem alternativen Vorgehen erfolgen
diese beiden Schritte in getrennten Korrekturen: die Plat-
tenkorrektur ( 4.85 ) imersten,als Bullard A bezeichneten
Schritt, deren Korrektur in Bezug auf eine Kugelschale im
ms 2 ,
aber klein im Vergleich mit den Unsicherheiten der Gelände-
reduktion von ˙20
ms 2 , je nach Größe
der Höhenunterschiede und deren Unsicherheiten.
ms 2 bis ˙50
 
 
 
 
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