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Masseverteilung in der Erde wiederzugeben. Die physika-
lische Äquipotenzialfläche der Erde, welche dies vermag,
ist das Geoid. Dieses weicht daher, wenn auch nur ge-
bewirken Massenüberschüsse oberhalb wie unterhalb des
Referenzellipsoids eine Anhebung des Geoids über das Re-
ferenzellipsoid.
4.2.2 Entwicklung des Geoids
nach Kugelfunktionen
Auch für das Potenzial des Geoids lässt sich wie für das
Gravitationspotenzial eine Kugelfunktionsentwicklung an-
geben. Da hierbei nicht mehr Radialsymmetrie vorausgesetzt
also nicht mehr verschwindet, treten nun im Gegensatz zur
Entwicklung des radialsymmetrischen Gravitationspotenzi-
zugeordneten Kugelfunktionen P
m
`
Abb. 4.23
Vergleich des Internationalen Referenzellipsoids mit einer
Kugel gleichen Volumens
™
0
vom harmonischen
Grad
`
und der Ordnung m. Diese erhält man analytisch, wie
dresche Polynome nach deren Argument (cos
™
0
). Für ihre
Berechnung bieten sich jedoch numerisch effektivere Re-
äußere Beobachtungspunkte (r
cos
schwere aus der Formel von Somigliana berechnet werden:
a
”
a
cos
2
¥ C
c
”
c
sin
2
¥
p
a
2
cos
2
¥ C
c
2
sin
2
¥
1 C
ksin
2
¥
p
1
e
2
sin
2
¥
”
0
.¥/ D
D ”
a
:
(4.63)
Hierbei sind a und c sowie
”
a
und
”
c
die großen und kleinen
Halbachsen des GRS80-Referenzellipsoids bzw. die Nor-
Ebenfalls im GRS80 definiert sind die Normalschwerekon-
stante k
D
r
E
) lautet das Gravitati-
r
E
r
`
X
`
X
GM
E
r
.
C
m
`
cos m
œ C
S
m
`
U
g
D
sin m
œ/
c
”
c
a
”
a
a
”
a
D 0;001 931 851 353
und die erste nu-
merische Exzentrizität e
2
mD
0
`
D
0
a
2
c
2
a
2
D
D 0;006 694 380 022 90
.
P
m
`
.
cos
™
0
/
bzw.
Eine Reihenentwicklung ergibt:
r
E
r
`
C
1
X
`
X
GM
E
r
E
.
C
m
`
cos m
œ C
S
m
`
U
g
D
sin m
œ/
”
0
.¥/ D ”
a
.1 C 0;005 279 0414
sin
2
¥
C 0;000 023 2718
sin
4
¥
C 0;000 000 1262
sin
6
¥
C 0;000 000 0007
sin
8
¥/
`
D
0
mD
0
P
m
™
0
/:
`
.
cos
(4.66)
Üblicherweise werden hierbei die zugeordneten Kugelfunk-
tionen P
m
`
.
ms
2
/
(4.64)
verwendet. Die bei dieser Kugelfunktionsentwicklung auf-
tretenden Koeffizienten C
m
`
Sie wurde letztmals 1980 auf dem IAG-Kongress in Canber-
ra verfeinert und reproduziert
und S
m
`
”
0
mit einem relativen Fehler
von
g
=
g
D 10
10
bzw.
g
D 0;001
ms
2
. Neben die-
ser Reihenentwicklung finden sich in der Literatur auch noch
die älteren von 1930 (GRS30) und 1967 (GRS67). Diese re-
produzieren g
n
mit einem relativen Fehler von 1
ms
2
.Sie
werden wie folgt in die GRS80 Formel umgerechnet:
.™
0
;œ/
bestimmt, die an Land, auf Schiffen, in Flugzeugen und
in Satelliten gemessen wurden. Dies erfolgt näherungswei-
bestimmten maximalen harmonischen Grad
`
max
erstreckt.
Der Koeffizient C
0
skaliert das Produkt GM
E
und wird da-
her gleich eins gesetzt. Die zum ersten harmonischen Grad
` D 1
gehörenden Koeffizienten (C
1
,C
1
,S
1
) beziehen sich
auf geozentrische Koordinaten und verschwinden, wenn der
Ursprung des Koordinatensystems im Erdmittelpunkt liegt.
Die Koeffizienten C
2
und S
2
stehen im Zusammenhang mit
der mittleren Lage des Pols der Erdumdrehung. Die Glei-
”
1980
0
”
1930
0
D163 C 137
sin
2
¥.
ms
2
/ I
(4.65a)
”
1980
0
”
1967
0
D 8;316 C 0;782
sin
2
¥
0;007
sin
4
¥.
ms
2
/:
(4.65b)
Trotz dieser Genauigkeit bleibt das Referenzellipsoid eine
Näherung. Insbesondere vermag es nicht die Variationen der