Geoscience Reference
In-Depth Information
Kasten 4.3 Lösung der Laplace-Gleichung in Kugelkoordinaten durch Trennung der Variablen
Für ein der Laplace-Gleichung ( 4.40 ) genügendes Po-
tenzial W setzt man zunächst
Für die gewöhnliche homogene Differenzialgleichung
zweiter Ordnung in gilt:
D
cos , wie schon
@
@™ D
@
@
@
@™
D sin @
in Abschn. 3.3.1 . Damit gilt
und ( 4.40 ) wirdzu:
d
d
d
d ..1 2 / M 0 /
D .1 2 / M 00 2 M 0 D`.` C 1/ M ;
dM
d
.1 2 /
r 2 @ W
@
D
@
@
@
@
.1 2 / @ W
@
W D
C
r
r
also:
1 2 @ 2 W
1
0 D .1 2 / M 00 2 M 0
C `.` C 1/ M :
C
D 0:
2
(4.46)
Für eine radialsymmetrische, sphäroidale Erde ver-
schwindet der letzte Term der Laplace-Gleichung und
man erhält:
@
@ r
Gleichung ( 4.46 ) wird legendresche Differenzialglei-
chung genannt, da die legendreschen Polynome P ` ./ D
P ` .
r 2 @ W
@ r
.1 2 / @ W
@
@
@
Lösungen von ( 4.46 ) sind(vg .z.B.Offi-
cer 1974 , S. 29 ff). Die vollständige Lösung für W D
R
cos
™/
C
D 0:
(4.41)
ist also die Linearkombination der Produkte
aller möglichen Lösungen für R und M:
.
r
/
M
./
Jeder der beiden Terme dieser Gleichung variiert entwe-
der mit r oder bzw. den Ableitungen nach diesen beiden
Koordinaten. Es liegt somit nahe, nach einer Lösung für
W zu suchen, die das Produkt zweier Funktionen ist, wel-
che jeweils nur von r oder abhängen. Diese Trennung
der Variablen ergibt also W D R . r / M ./ , und Einsetzen
in ( 4.41 ) ergibt:
A ` r ` C
P ` . cos ™/ :
X
1
B `
r ` C 1
W . r ;™/ D R . r / M .™/ D
` D 0
(4.47)
Lösungen der Laplace-Gleichung werden als „harmoni-
sche Funktionen“ bezeichnet. Eine wichtige Eigenschaft
harmonischer Funktionen ist, dass auch jede ihrer räum-
lichen Ableitungen wieder eine Lösung der Laplace-
Gleichung ist. Somit ist neben .1= r / auch @.1= r /=@ z
r 2 @ R . r /
@ r
.1 2 / @ M ./
@
R . r /
@
@ r
1
M ./
@
@
C
D 0:
(4.42)
Dies ist genau dann erfüllt, wenn beide Terme derselben,
frei wählbaren Separationskonstanten mit unterschiedli-
chem Vorzeichen gleichen. Für eine ganze Zahl ` wird
diese festgesetzt als `.` C 1/ . Somit wird durch die
Trennung der Variablen die homogene partielle (lapla-
cesche) Differenzialgleichung zweiter Ordnung in ein
System von zwei homogenen gewöhnlichen Differenzi-
algleichungen erster Ordnung überführt. Man betrachtet
hiervon zunächst jene, die nur mit r variiert:
D
z
r 2 eine Lösung, welches das Potenzial
eines elektrischen oder magnetischen Dipols ist, wobei z
durch z D rcos
=
r 3
D cos
™=
definiert ist.
Weist das Potenzialfeld keine Rotationssymmetrie
auf, so wird die Abhängigkeit von der Länge
mit Hil-
fe einer Fourier-Reihenentwicklung (siehe ( 3.124 ) ) mit
Sinus- und Kosinus-Termen in
œ
berücksichtigt und die
Abhängigkeit von der Polhöhe durch die zugeordneten
Kugelfunktionen P m
œ
` .
cos
™/
ausgedrückt:
r 2 dR
dr
d
dr
d
dr .
r 2 R 0 / D `.` C 1/
D
R
A ` r ` C
X
1
B `
r ` C 1
D 2 rR 0 C r 2 R 00 ;
also:
W . r ;™;œ/ D R . r / M .™/ D
0 D r 2 R 00 C 2
rR 0 `.` C 1/
R
:
(4.43)
` D 0
` X
Solche quadratischen Gleichungen besitzen Lösungen
der Form: R D r ' , und Einsetzen ergibt die Bestim-
mungsgleichung für ' :
. C m
`
cos m œ C S m
`
sin m œ/
ƒ‚
m
D 0
Fourier-Reihenentwicklung
nach der Länge œ
P m
` . cos ™/
:
(4.48)
'.'1/C2'`.`C1/ D 0 D .'`/.'C`C1/ ;
(4.44)
„ ƒ‚ …
zugeordnete
Kugelfunktion
der Polhöhe
welche die beiden Lösungen ' 1 D ` und ' 2 D.` C 1/
besitzt. Damit ist R gleich:
R D Ar ` C Br .` C 1/ :
(4.45)
 
 
 
 
 
Search WWH ::




Custom Search