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Abb. 4.7 Gravitationsbeschleunigung a g einer homogenen kugelför-
migen Erde als Funktion des Radius r (r E : Kugelradius)
Abb. 4.6 Zur Schwerewirkung einer Punktmasse M in einer kugelför-
migen Erde (Radius: r E ) auf einen Punkt P . r ;œ;™/ als Funktion ihrer
Entfernung r 0
Dies bedeutet, dass die Gravitationsbeschleunigung in
einer homogenen Vollkugel vom Zentrum nach außen hin
linear zunimmt, um außerhalb mit dem Kehrwert des Ab-
standsquadrats abzunehmen (Abb. 4.7 ) . Die Gravitations-
beschleunigung in der Erde weicht hiervon jedoch wegen
ihrer tatsächlich heterogenen Dichteverteilung ab, insbeson-
dere im Erdmantel und in der Erdkruste (siehe Abb. 1 .12 ) .
Aus ( 4.16 ) können Masse M E und mittlere Dichte ¡ E der
Erde in einer skalaren Betrachtung berechnet werden: Mit
a g ; r E D 9;81 ms 2 ,G D 6;673 84 10 11 m 3 kg 1 s 2
und r E
Außerhalb und auf der Oberfläche einer homogenen Erdku-
gel (r r E ) gleicht das Gravitationspotenzial also dem einer
gleich großen Punktmasse im Kugelmittelpunkt. Die zu-
gehörige Gravitationsbeschleunigung a g erhält man hieraus
durch Ableiten nach r:
r E
r 2
dU g
dr r D G M E
I r r E ;
(4.13)
mit der Gravitationsbeschleunigung an der Erdoberfläche:
a g . r / D
r 2 r D a g . r E /
D 6371 km (Tab. 7.6 ) folgt : M E
D
r E a g ; r E = G D
5;97 10 24 kg 6 10 24 kg und ¡ E
D 3 M E =.4  r E / D
5515
kgm 3 , etwa das Doppelte der Dichte von Krusten-
gesteinen und ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Erde
inhomogen ist und in der Tiefe eine größere Dichte aufweist.
Ganz allgemein kann ein Kraftfeld g aus dem Gradi-
enten seines Potenzials berechnet werden, wenn es wir-
belfrei ist (rot g Dr g D 0 ; siehe Abschn. 7.4 im
Anhang). Hieraus folgt unmittelbar, dass Potenziale nur
bis auf eine Konstante bestimmt sind. Somit können theo-
retisch beliebig viele Massenverteilungen die beobachtete
Schwere verursachen. Dennoch ist nach dem stokesschen
Integralsatz das Schwerepotenzial einer berandeten Massen-
verteilung eindeutig durch seine Werte auf der Berandung
bestimmt, wenn es eine harmonische Funktion ist 32 .Als
harmonische Funktionen F werden Lösungen der Laplace-
Gleichung
a g . r E / D G M E
r E r :
(4.14)
Zur Berechnung des Gravitationspotenzials für innere Auf-
punkte (r < r E ) unterteilt man die Kugel in eine innere mit
Radius r und eine Kugelschale zwischen r und r E . Für die in-
nere Kugel kann das Ergebnis aus ( 4.12 ) verwendet werden,
wobei r E durch r und
¡
durch
¡ E ersetzt werden muss:
0
@ r 2
3
0
1
1
Z
r E
r M C
Z
r
2 r
@
A dr M
A
dr 0
U g . r / D G ¡ E
C
r M
r
r M r
D2  G ¡ E r E
r 2
3
I
r < r E :
(4.15)
bezeichnet 33 . Dies trifft auf das Gra-
vitationspotenzial ( 4.12 ) außerhalb (nicht jedoch innerhalb)
der Erde zu (siehe Abschn. 4.2.1 ) : Definie rt z. B. r
F
D
0
D
Hieraus erhält man die zugehörige Gravitationsbeschleuni-
gung a g :
r 0 D p . x x M / 2 C . y y M / 2 C . z z M / 2 den Abstand
zwischen Auf- und Massepunkten (Abb. 4.6 ) außerhalb bzw.
dU g
dr r D
¡ Gr r D G M E
r E
r
r E :
a g . r / D
r r
„ ƒ‚ …
mit VD r E =3
D a g . r E /
3
32 Beweise hierfür finden sich z. B. bei Blakely 1996 , S. 22-23; Heis-
kanen & Moritz 1967 , S. 15-18.
33 In kartesischen Koordinaten:
@ 2 F
x 2
C @ 2 F
y 2
F
D
=@
=@
(4.16)
C @ 2 F
=@
z 2 .
 
 
 
 
 
 
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