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Abb. 3.39
Stereografische Pro-
jektion der Bodenbewegung der
Ersteinsätze auf die untere Herd-
halbkugel.
Oben und Unten links
:
Verfolgung der Bodenbewegung
an den beiden Stationen längs
des Strahls zum Herd und Be-
stimmung des Austrittswinkels
i
(untere Halbkugel: grau)
;
Un-
ten Mitte
: Projektion der unteren
Herdhalbkugel auf die Horizon-
tale (N: Norden). Die Lage der
Station ist in den Koordinaten
von Lamberts flächentreuer Pro-
jektion (schmidtsches Netz; vgl.
A und Austrittswinkel i
(oben)
gegeben. An diesem Punkt wird
ein offener bzw. gefüllter Kreis
gezeichnet, je nach der Polarität
des Ersteinsatzes;
Unten rechts
:
Herdflächenlösung eines durch
Blattverschiebung
(strike-slip)
verursachten Erdbebens. Die
schwarzen
bzw.
weißen Einfär-
bungen
entsprechen positiven
bzw. negativen Auslenkungen
der Ersteinsätze, also einer Ver-
dichtung bzw. Ausdehnung des
Volumens (nach © Berckhemer
sche Zustände sind: Transformstörungen, Subduktionszonen
Erkenntnis leitete er die Formel für Magnituden lokaler Be-
ben ab:
M
L
D
logA
.
km
/
logA
0
.
km
/:
(3.97)
Hier bezeichnen A die Maximalamplitude des Seismo-
gramms in
m, A
0
jene eines Referenzbebens mit einer
Amplitude von 1
m in 100 km Epizentralentfernung und
km
die Epizentralentfernung in km. Die lokale Magnitu-
de M
L
eignet sich zur Klassifizierung von Nahbeben mit
einer Epizentralentfernung von weniger als 1000 km. An
die von Richter tabellierten Werte wurde eine empirische
Formel angepasst, welche für Epizentralentfernungen von
km
< 1000
km gilt. Die derzeit gültige, von der zu-
ständigen Kommission der IASPEI empfohlene Definition
3.2.6 Bestimmung der Stärke von Erdbeben
Zur Klassifizierung der Stärke von Erdbeben gibt es zwei
Zugänge durch die Maßzahlen Magnitude und Intensität.
Während die Magnitude (empirisch) mit der durch das Be-
ben freigesetzten Energie korreliert, klassifiziert die Inten-
sität seine lokale Schadenswirkung. Die ursprüngliche De-
finition der Magnitude geht auf Charles Francis Richter
(USA; 1935) zurück. Er klassifizierte die Beben anhand
ihrer Seismogramm-Amplituden auf standardisierten Seis-
mografen vom Typ Wood-Anderson, reduziert auf eine Epi-
zentralentfernung von 100 km. Aus diesem Grund wird diese
ursprünglichen Datensatz, aus dem er schloss, dass die loga-
rithmierten Amplituden-Entfernungskurven unterschiedlich
starker Beben in etwa parallel verlaufen und somit die Diffe-
renz der logarithmierten Amplituden unterschiedlich starker
Beben nicht von der Epizentraldistanz abhängt. Aus dieser
M
L
D
logA
C 1;11
log
km
C 0;001 89
km
2;09 :
(3.98)
Hierbei ist A die Maximalamplitude in nm der Horizon-
talkomponente eines Seismografen, welche so gefiltert ist,
dass sie die Antwort eines Standardseismografen vom Typ
Wood-Anderson mit einer statischen Verstärkung von 1 wie-
dergibt. Eine Bestimmung der Magnituden noch entfern-