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lich aus: Aussteiger, die dem Hamsterrad ihres westlichen Lebens entfliehen wollen (und
auf ein anderes Rad umsteigen …) - Nein, im Ernst: Es gibt die Aussteiger, dazu würde
ich auch Nils zählen, es gibt die Leute, die ganz besonders von ihrem Fahrzeug begeis-
tert sind und es an seine Grenzen bringen möchten, wie André, es gibt die Sinnsuchen-
den, wie Gilles und Lucie, es gibt die Extremsportler, die Abenteurer, die Kulturinteres-
sierten und diejenigen, die für eine Zeit den Kopf freibekommen möchten. Welche Art
Reisende wir eigentlich sind, ist gar nicht leicht zu beantworten. Mittlerweile habe ich
immer mehr das Gefühl, dass es hier um uns zwei geht, um unsere Beziehung als Brüder
und Freunde, und um unsere Entfremdung voneinander - vielleicht ist es am Ende aber
auch ein Abschied von dem alten Paul und Hansen und der Anfang einer neuen Bruder-
schaft, die hoffentlich ein bisschen erwachsener ist.
»Manchmal kommt es mir vor, als wären wir auf der Walz«, sage ich. »Ich meine das
eher im übertragenen Sinne, verstehst du? Die Walz ist doch auch ein Sich-selbst-Ken-
nenlernen. Man geht das erste Mal von zu Hause weg und darf sich ein bisschen austo-
ben. Oder wie das
›Rumspringa‹
bei den Amish!«
»Das was?« Paul guckt mich fragend an.
»Es gibt bei den Amish eine Zeit, in der die Jugendlichen sich austoben können, sau-
fen, Sex haben, Auto fahren, bevor sie sich entscheiden getauft zu werden und ein Leben
nach den Regeln der Amish zu führen oder eben nicht.«
»Verrückt. Und was hat das mit uns zu tun?«
»Na, ich denke gerade darüber nach, was diese Tour eigentlich für uns ist. Und ich
glaube, es geht vor allem um uns beide. Wir testen unsere Grenzen miteinander aus,
und entweder wir können uns am Ende der Tour oder schon vorher überhaupt nicht
mehr ausstehen oder wir erreichen ein anderes Level … endlich.«
»Hauptsache, ich muss dafür keinen Sex mit dir haben.«
»Uuuarrgh, Paul, du kannst aber auch alles kaputt machen. Halt einfach die Klappe
und fahr weiter.«
