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zwei Dosen und einem alten Luftfilter einen Miniofen zum Kaffeekochen: Powered by
Camelshit! Echt geniales Ding! Für diesen Tipp werde ich Nils ewig dankbar sein.
Abends versuchen wir erfolglos, ein paar Enten zu jagen, und lassen uns an ihrer Oa-
se inmitten der Steppe nieder. Als uns in der Nacht ein enormes Gewitter überrascht,
müssen wir aus unserem Zelt in eine danebenliegende kleine Kuhle fliehen, in der wir
frierend eine gute halbe Stunde im strömenden Regen sitzen, während um uns herum in
unmittelbarer Nähe die heftigsten Blitze einschlagen, die ich je gesehen habe. Die Stahl-
rahmen unserer Räder sind hier in der Gegend die höchste leitende Konstruktion, und
mitten im Gewitter wollten wir nicht unbedingt genau danebenliegen.
Am nächsten Morgen versuchen wir, uns im Tümpel zu waschen. Hansen will sich
als Erster mit ein bisschen Anlauf und einem kühnen Sprung ins Wasser wagen. Weit
kommt er allerdings nicht. Noch vor dem Wasser stockt sein Lauf, und er sinkt bis zu
den Oberschenkeln im Schlamm ein, der als fester Lehmboden getarnt ist.
»Verdammt, Paul, hilf mir!«, schreit er mit etwas gespielter Panik. Ich ignoriere sein
Winseln und amüsiere mich köstlich. Seine Versuche, sich selbst zu befreien, scheitern
kläglich. Er versinkt zwar nicht weiter, aber der Wunsch, zumindest den Oberkörper
schlammfrei zu halten, indem er sich mit flachen Händen von dem trügerischen Unter-
grund hochdrückt, führen nur dazu, dass zwar seine Beine etwas an Höhe gewinnen,
daraufhin aber auch seine Hände im Schlamm feststecken. So langsam wird mir klar,
warum sich alle Tiere zum Trinken auf die andere Seite des Tümpels begeben, für uns ist
das allerdings keine Option, da wir hierfür durch ein Sumpfgebiet müssten. Hansen
Überlebensdrang besiegt dann aber doch seine Eitelkeit. Er beugt sich flach, mit dem
Bauch voran, auf den weichen Boden und nutzt auf diese Weise eine größere Fläche, um
seinen Oberkörper zu halten und seine Beine beweglich zu machen. Wenige Minuten
später erreicht er fluchend festen Untergrund.
»Schweine machen das auch so«, lasse ich das herankriechende Schlammmonster
wissen.
Hansen grunzt zufrieden zurück. Er versucht, sich den groben Schlamm von der Haut
zu wischen, aber so wird das nichts. Wir gehen zu einer anderen Waschtaktik über. Ein
Kanister wird an einem Seil festgebunden, und wir schmeißen ihn in die Mitte des Tüm-
pels, wo er vollläuft, bevor wir ihn über den Schlamm zurückziehen. Es bedarf ungefähr
zehn solcher Ladungen, um den zähen Schlamm von Hansens Haut zu entfernen. Nach-
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