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Auf den nächsten Kilometern grolle ich noch wegen der Trockenfrüchte vor mich
hin. »Wenn wir reinwollen, müssen wir das alles mit uns machen lassen oder was?«
Hansen hat genug von meinem Gemaule. »Paul, du kannst nicht im Ernst erwarten,
dass alles abläuft wie an irgendwelchen europäischen Grenzen.«
»Ja ja, du hast recht. Trotzdem, Mann, jetzt dürfen wir die nächsten Tage wieder nur
Brot und Reis fressen!« Meine Stimme kippt ins Jammerige.
»Paul, ich mach gleich Trockenfrüchte aus dir - wir sind in Kasachstan. Endlich! Da
kann man wohl ein paar Hundert Kilometer auf Feinkost verzichten. Schau dich doch
um! Graslandschaft soweit das Auge reicht. Es sieht aus wie die Mongolei, das ist ein
Traum von uns, genieß ihn gefälligst!«
Er hat ja recht. Manchmal muss man ein bisschen streng mit mir sein, damit ich mich
nicht in irgendwelchen Nörgeleien ergehe und darüber mein Glück vergesse. Und kaum
ist es mir bewusst, werde sogar ich ein bisschen sentimental: Es geht leicht bergab und
mit guten 30 Stundenkilometern fahren wir mit der sinkenden Sonne im Rücken durch
die vom Wind gestreichelte Graslandschaft. Das Grün schimmert in den Sonnenstrahlen,
und die Halme bewegen sich wie Wellen im Wasser. Ein gutes Gefühl.
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