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riesigen, in die Wand eingelassenen Bild angezogen, das Mekka zeigt. Diese Menschen-
massen …!
Langsam falle ich in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Das Fieber sinkt, und ich habe
heftige Schweißausbrüche, sodass am nächsten Morgen die komplette Unterlage triefend
nass ist. Aber ich fühle mich fit und ausgeschlafen!
»Hansen!« Ich tippe meinen noch schlafenden Bruder an. »Es ist weg, ich weiß es -
ich bin wieder gesund!«
»Mach halblang, Paul. Das höre ich nicht zum ersten Mal. Heute fahren wir nirgend-
wo hin. Ich habe gestern mit Jul Dai Basch ausgemacht, dass wir noch diese Nacht bei
ihm bleiben.«
Mein vernünftiger, großer Bruder. Irgendwie bin ich gerührt.
AM ENDE / 7. JULI / KURZ HINTER OSCH
Hansen
So sehr ich daran glauben will, dass Paul wieder gesund ist - es gelingt mir nicht ganz.
Es hat in den letzten Tagen einfach zu viele Rückschläge gegeben, die zeigten, dass wir
zu optimistisch oder zu leichtsinnig waren. Wir haben den heutigen Tag noch in Osch
verbracht, haben auf dem riesigen Markt Trockenfrüchte, Nüsse und kleine Geschenke
für unsere Gastfamilie gekauft, die uns so nett aufgenommen hat. Wie viele mitfühlen-
de, hilfsbereite und großherzige Menschen wir in den letzten Tagen getroffen haben!
Leute, die uns nicht kennen, nicht verstehen, nichts von uns erwarten können und trotz-
dem beinahe ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um meinen fiebernden Bruder auf
schnellstem Weg ins Krankenhaus zu bringen, die mich getröstet haben, als ich allein die
Nacht im Café in Sorge um Paul verbringen musste - uns in ihrem eh schon vollgestopf-
ten Lkw mitgenommen oder uns wie Jul Dai Basch bei sich zu Hause aufgenommen ha-
ben und so fürstlich bewirten, als seien wir Staatsgäste. Die Einzigen, die uns nicht un-
bedingt weitergeholfen haben, waren die, von denen man es am ehesten hätte erwarten
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