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Konfliktlösung : Wenn mehrere Regeln alternativ angewendet werden können, muss
eine Entscheidung getroffen werden, welche dieser Alternativregeln zur Ausführung
gelangen soll. Eine solche Konfliktlösung kann nach verschiedenen Prinzipien erfol-
gen:
Refraktion : Gemäß dieses Prinzips dürfen Regeln nur einmal über dieselben Daten
angewendet werden. Als identische Regelinstantiierungen gelten solche Regeln,
deren Bedingungsteil identisch ist.
Datenvorsortierung : Hierbei werden die Daten zunächst nach einem bestimm-
ten Kriterium, beispielsweise nach dem Aktualitätsgrad, vorsortiert, um dann die
Regeln zur Ausführung zu bringen, die mit den Daten höchster Rangordnung zur
Übereinstimmung gebracht werden können.
Inferenzzuweisung : Regeln lassen sich dahingehend vorsortieren, indem man ihnen
eine bestimmte Inferenzgewichtung zuweist. Eine solche Gewichtung drückt die
logische Aussagekraft einer Regel aus. Eine solche Aussagekraft kann beispiels-
weise davon bestimmt sein, indem man spezielleren Regeln gegenüber allgemeine-
ren Regeln den Vorzug einräumt.
Filterung : Hierunter versteht man eine dedizierte Vorauswahl von Regeln bzw. Fakten
für den Inferenzprozess, in dem diese selektieren Regeln aus der Regelmenge elimi-
niert werden. Man unterscheidet hierbei zwischen einer Regelfilterung und Datenfilte-
rung.
Regelfilterung : Hier werden die Regeln nach der Art der Ziele gruppiert, die sie
erfüllen. Es werden nur diejenigen Regeln für den Inferenzprozess herangezogen,
die für ein vorgegebenes Ziel auch wirklich relevant sind.
Datenfilterung : Dabei werden nur solche Fakten zur Inferenz zugelassen, die eine
vorgegebene Zulässigkeitsschwelle überschreiten. Diese Schwelle kann beispiels-
weise durch einen bestimmten Aktualitätsgrad oder durch ein bestimmtes Akzep-
tanzmaß definiert sein.
Metaregeln : Bei dieser Methode wird die Steuerstrategie durch Verwendung eines
übergeordneten Regelapparates beeinflusst, der in die Arbeit des Dispatchers aktiv ein-
wirkt, indem Veränderungen in der Agenda vorgenommen werden.
Die prinzipielle Arbeitsweise des Inferenzmechanismus zeigt die folgende Abb. 2.19 .
Eine nicht zu unterschätzende Rolle für die Akzeptanz und damit für die praktische An-
wendung eines Produktionsregelsystems spielt die Schnittstelle zwischen Anwender und
System (  Kommunikationskomponente ). Hier ist gefordert, neben der Einhaltung software-
ergonomischer Aspekte eine möglichst natürliche und unkomplizierte Kommunikation mit
dem Produktionsregelsystem zu ermöglichen. Die Formen der Kommunikation zwischen
Anwender und System reichen von graphisch unterstützten, menügesteuerten Dialogen,
über formalsprachliche Mittel bis hin zu natürlich-sprachlicher Kommunikation.
Der Wissenserwerb und dessen Repräsentation über die Wissenserwerbskomponente ist
sicherlich nicht nur ein Engpass in der Entwicklung von Produktionsregelsystemen, son-
dern der Garant für das Gelingen solcher Projekte überhaupt. Im einfachsten Fall werden
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