Information Technology Reference
In-Depth Information
Fachwissen : Vom Allgemeinwissen lässt sich das Fachwissen abgrenzen, das Experten
einsetzen, um Probleme spezialisierter Art zu lösen. Im Alltag bezeichnet man solche
Menschen als Experten, die schwierige Probleme erfolgreich und effizient auf der Ba-
sis von Wissen und Erfahrung lösen. Hinsichtlich der Wahrnehmung nehmen Experten
Stimuli in größeren bedeutungshaltigen Einheiten wahr und können entsprechend auch
mehr reproduzieren. Weiterhin repräsentieren Experten relevante Informationen oft auf
einer abstrakteren, den theoretischen Begriffen des entsprechenden Bereichs näherste-
henden Ebene als Novizen. Zum Aufbau dieser Repräsentationen verwenden Experten
häufig mehr Zeit auf die Interpretation von Aufgaben als Novizen. Novizen sind auf
allgemeinere Problemlösungsmethoden angewiesen. Entsprechend ist ihr Vorgehen in-
effizienter und fehleranfälliger.
Modalaspekte : Als Modalaspekte bezeichnet man solche Umstände, unter denen eine
Aussage bewertet werden muss. So ordnet man beispielsweise Aussagen einen bestim-
men Wahrheitswert (wahr oder falsch) zu.
Unwissen : Unwissen stellt das Pendant zu Wissen dar und ist als solches stets mit Wis-
sen verbunden.
Diese bisher erarbeitete Auffassung bezüglich Daten, Information und Wissen hat Kon-
sequenzen, indem diese Konzepte im Folgenden nicht ohne ihren Verarbeitungsaspekt
weiter entwickelt werden können. So kann Wissen nicht ohne den Aspekt der Repräsenta-
tion von Informationen bzw. Daten und letztere nicht ohne den Aspekt des „Symbol“ und
letztlich nicht ohne den Aspekt der technischen Manipulation durch Verarbeitung behan-
delt werden.
Gemäß dieser Unterscheidung lassen sich dann Beispiele aus dem Alltag den unterschiedlichen
Konzepten zuordnen: Zeichen (Bildpunkte, Satzeichen, einzelne Buchstaben etc.), Daten (Bild,
Wort, etc.), Information (Regel, Satz, Diagramm) und Wissen (Begründung, Erfahrung, Wirkungs-
zusammenhang etc.). Ein konkretes Beispiel aus der Finanzwelt würde diese Konzepte wie folgt
entfalten: Aus den Zeichen („0“…“,“…“4“…“8“…) gehen Daten („0,84“) hervor, die im Kontext
der Finanzwelt als Information („Aktienkurs $ = 0,82“) unter Anwendung von Regeln, Vernetzung
und Orchestrierung mit anderen Informationen zu Wissen führen, das sich dann in der konkreten
Handlung des „Kaufen“ oder „Verkaufen“ zeigt.
Der Wissenstheorie liegt demnach ein handlungs- bzw. verhaltensorientiertes Menschen-
bild zugrunde, das den Menschen als ein kognitives System auffasst, das Daten und In-
formationen aufnimmt, speichert, verarbeitet und produziert, und das dabei sein Wissen
nutzt, um Ziele zu verfolgen und um entsprechend dieser Ziele zu handeln. Damit hängen
Daten-, Informations- sowie Wissensverarbeitung sehr eng mit menschlicher Kognition
zusammen. Um Daten, Information und Wissen verarbeiten zu können, müssen diese
Konzepte durch Symbole dargestellt werden (Abb. 2.16 ).
Es muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass damit viele andere Möglich-
keiten der Interpretation der Begriffe Symbol, Daten, Information und Wissen ausgespart
bleiben, weil sie für dieses Buch vor allem in Bezug auf die spätere technische Realisie-
Search WWH ::




Custom Search