Information Technology Reference
In-Depth Information
muss das zu lösende Problem sogar noch in einer für den Computer verständlichen
Form spezifiziert werden. Allgemeine Strategien und Methoden zur Lösung dieser Pro-
bleme und spezielle Kenntnisse über den Problembereich müssen bekannt sein.
Die Inhalte einer bestimmten Wissensart können unterschiedliche Qualitäten aufweisen.
Die wichtigsten Wissensqualitäten sind die folgenden:
Unvollständiges Wissen : Alle Wissensbasen sind unvollständig in dem Sinne, dass im-
mer nur Teile einer zu repräsentierenden Welt erfasst und dargestellt werden können.
Eine Wissensbasis heißt unvollständig, wenn sie für eine Menge von Aussagen fest-
stellt, dass mindestens eine davon wahr ist, aber nicht angibt, welche dies ist. Daher
muss auch jedes Wissen, das für die Nutzung durch einen Computer zusammengestellt
wurde, zwangsläufig unvollständig sein, da es zur Zeit noch nicht möglich ist, das
gesamte Wissen der Menschheit in einem Computersystem oder einem Netz von Com-
putern zu speichern oder gar effizient zu verarbeiten.
Widersprüchliches Wissen : In vielen Fällen ist das Wissen in sich widersprüchlich.
Gerade bei der Erweiterung bestehender Wissensbasen steht das neu hinzukommende
oftmals im Widerspruch zum bereits existierenden Wissen.
Unsicheres Wissen : Wissen kann auch unsicher sein, wenn nicht die exakte Wahr-
scheinlichkeit des Zutreffens dieses Wissens angegeben werden kann. Dabei gilt der
Grundsatz, dass unsicheres Wissen immer noch besser erscheint als Unwissen.
Ungenaues Wissen : Ferner kann Wissen ungenau sein, d. h., es lassen sich keine exak-
ten Angaben zu den Eigenschaftswerten machen, wohl aber die möglichen Werte ein-
schränken. Der Unterschied zu unsicherem Wissen besteht dabei darin, dass ungenaues
Wissen sicher zutrifft. Der Unterschied zu unvollständigem Wissen besteht darin, dass
eine Eigenschaftsangabe sehr wohl vorliegt und eben nicht fehlt.
Prototypisches Wissen : Man kann verschiedene Modalitäten von Wissen unterschei-
den, d. h., es ist möglich, Wissen über Sachverhalte zu besitzen, die notwendig, mög-
lich, oder unmöglich (alethische Modalitäten), obligatorisch, geboten oder verboten
(deontische Modalitäten) sind. Als prototypisch bezeichnet man gewöhnliches Wissen
über zutreffende Sachverhalte. Hier hat man einfach eine Vorstellung, wie die Dinge
sind. Prototypisches Wissen kann benutzt werden, um Eigenschaften mit relativ großer
Wahrscheinlichkeit anzunehmen, solange noch keine weiteren oder der Annahme wi-
dersprechende Informationen vorliegen. Prototypisches Wissen ist also eine Möglich-
keit, unvollständiges Wissen zu ersetzen.
Definitorisches/kontingentes Wissen : Eine definitorische Aussage bezieht sich auf die
nicht anzweifelbaren Eigenschaften einer Aussage oder eines Objekts einer Klasse. An-
dererseits gibt es Aussagen, die zwar allgemein anerkannt sind oder sich nur auf einen
großen Teil der Klasse beziehen, deren Wahrheit aber nicht unbedingt notwendig zu
sein braucht.
Allgemeinwissen : Unter Allgemeinwissen versteht man das Wissen, welches Menschen
einsetzen, um alltägliche Probleme zu meistern.
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