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Abb. 2.8 Zustand und Struktur eines Systems
Extrinische Interaktion : Die Interaktion des Systems erfolgt mit umgebenden Systemen
und bedeutet den Aufbau eines höheren Systems, und zwar ebenfalls unter Einschluss
der Möglichkeit laufender Zustands- und Strukturänderungen der beteiligten Systeme.
In Bezug auf das ursprüngliche System kann Interaktion entweder zur Zustands- und
Strukturänderung und sogar zur Zerstörung der beteiligten Systeme führen, oder es be-
deutet Stabilisierung von Zustand und Struktur.
Interoperation : Dies bezeichnet die Interaktion und Einwirkung des Systems auf die
Umwelt mit dem Ergebnis der Zustands- und Strukturänderung sowohl des Systems
als auch der Umwelt. Die Umwelt eines Systems ist als die Menge der von der System-
betrachtung abgegrenzten neben- und untergeordneten Systeme definiert (Abb. 2.8 ).
Die Einführung der wechselseitigen Beziehungen in Form von Interaktionen bzw. Inter-
operationen führt zu einer weiteren Differenzierung von Systemen. So wird ein offenes
System als ein System definiert, bei dem es mindestens eine Wechselbeziehung zu einem
umgebenden System gibt. Dies stellt in dieser Untersuchung den Regelfall dar, denn allein
schon die Beobachtung eines Systems stellt zumindest eine Interaktion dar (Sachse 1971 ).
Aus diesem Grunde wird die Theorie der offenen Systeme innerhalb dieser Systemtheo-
rie und der noch folgenden Kognitionstheorie eine weitreichende praktische Bedeutung
erlangen. Ein idealtypisch geschlossenes System hingegen ist als ein System definiert,
welches keinerlei Wechselbeziehungen in Form von Interaktionen oder Interoperationen
zu anderen Systemen hat. In solch einem Fall finden alle, das System definierende Wech-
selbeziehungen zwischen den Komponenten innerhalb des Systems statt. Etwas weniger
streng betrachtet, wird im Rahmen dieser Untersuchung unter einem geschlossenen Sys-
tem auch ein von allen relevanten Austauschbeziehungen isoliertes System verstanden.
Wesentlich erscheint für den Begriff des geschlossenen Systems, dass dessen Komponen-
ten unbedingt wieder als offene Systeme anzusehen sind, da nur die Wechselbeziehungen
zwischen diesen Komponenten ein System als solches definiert. Damit ist die „Geschlos-
senheit“ eines Systems letztlich ein gradueller Begriff, der nur von der Systemabgrenzung
abhängig ist (Abb. 2.9 ).
In diesem Zusammenhang lassen sich auch die Begriffe „Kopplung“, „Rückkopplung“
und „Regelung“ einführen, die eigentlich der Regelungstheorie entstammen. Dabei wird
ein offenes System als ein Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe-System (Input/Processing/Out-
put-System) aufgefasst, bei dem eine Eingabe zu einem Wirkpotential (Zustand, Gradient)
und bei dem dieses Wirkpotential zu einer Ausgabe führt. Unter Kopplung wird dann eine
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