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Abb. 9.7 Multiplikativer Ansatz
Aus Sicht dieser Philosophie werden die Begriffe Wissen und Technologie in den Mittel-
punkt gestellt, indem im Rahmen dieses wissensorientierten Vorgehensmodells, auf diesen
Begriffen aufbauend, intelligente Systemlösungen entwickelt werden. Durch die multipli-
kative Verknüpfung von Technologie (Soft-, Hard- und Brainware) und Wissen (Prozesse
und Methodik) lassen sich Lösungen entwickeln, die sich durch einen noch nie erreichten
Wirk- und Effizienzgrad in der Praxis sowie durch einen hohen inhärenten, systemischen
Intelligenzquotienten auszeichnen (Abb. 9.7 ).
Dieser multiplikative Ansatz der Lösungsentwicklung besagt, dass eine Lösung nur
dann eine Lösung ist, wenn sowohl die Software und Hardware, als das zur Entwicklung
herangezogene Fach- und Methodenwissen, eingebettet in der Brainware, den konkreten
Anforderungen entspricht. Wenn auch nur einer der Faktoren nicht diesen Anforderungen
gerecht wird, d. h. dieser Indikator gegen Null strebt, wird auch die Lösung gegen Null
streben.
Insofern basiert diese Entwicklungsmethodik im Form eines Vorgehensmodells auf
einem Prozess, der sowohl den Anforderungen von prozessorientierten Problemstellungen
als auch Fragestellungen des diese Problemstellungen umgebenden Umfeldes (Unterneh-
men, Produktionsumgebung, etc.) Rechnung trägt.
Die Entwicklung als Ganzes und die darin vorgesehenen Aktivitäten im Einzelnen ge-
währleisten einen agilen Entwicklungsprozess, der um die Aspekte der Wissensbasierung
und Wiederverwendbarkeit von Ergebnistypen erweitert wurde. Unabhängig dieser Er-
weiterungen basiert die Methode auf dem allen agilen Methoden gemeinsamen Mindset.
Dieser Bezug trägt auch der Tatsache Rechnung, dass unter Umständen mehrere Parteien
an dem Vorhaben beteiligt sind und sich der Entwicklungsprozess trotz dieser „Verteilt-
heit“ als ein problem- und wissensorientierter, iterativer Prozess gestaltet und dadurch die
Prinzipien agiler Lösungsentwicklungen bedingt.
Der Entwicklungsprozess basiert immer auf einem Prozessmodell (Abb. 9.8 ). Gemäss
dieses Modelles durchläuft der Entwicklungsprozess im Kern den Phasenstrang der Kon-
zeptionalisierung , Implementierung und Validierung . Je nach Problemstellung können
diese Phasen sequentiell durchlaufen werden (Strang) oder aber durch notwendige Rück-
kopplungsschleifen (Feedback-Loops) sich zu einer iterativen Vorgehensweise (Spirale,
Kreis) ausgestalten. Unabhängig der jeweiligen Ausprägungsform bleiben die Aktivitäten
(Anforderungsanalyse, Prozess- und Aktivitätsanalyse, etc.) und die Ergebnistypen (An-
forderungsliste, Prozess- und Aktivitätenmodell, Lösungsmodell, etc.) im Modell verbind-
lich (Hitz und Kappel 2003 ).
Im Rahmen der Initialisierung werden sämtliche Vorbereitungen getroffen, um das
Entwicklungsprojekt starten zu können. Dies betrifft sowohl Fragen der Projektorgani-
sation als auch die Erteilung des Entwicklungs- und Projektauftrages. Um den Auftrag
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