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lerdings kommt ein weiterer, wesentlicher Aspekt hinzu, indem diese Modelle in Form
von Entitäts- oder Objektmodelle dann direkt zur konkreten Entwicklung von produktiven
Lösungssystemen wieder verwendet werden können. Zuguter Letzt ist der objektorien-
tierte Ansatz deshalb für die Entwicklung von Modellen im Bereich des Cognitive Com-
puting geeignet, weil er die Trennung zwischen dynamischen und statischen Aspekten
einer Problemlösung zumindest teilweise aufzuheben vermag. In dem Zusammenhang des
kognitiven Entwicklungsprozessnetzes ist dies von besonderer Bedeutung, weil der Ent-
wicklungsprozess vor allem durch dynamische Aspekte geradezu geprägt wird.
9.1.3
Prozessuale Perspektive
In dieser Musterlösung wird ein Vorgehensmodell zur Entwicklung von prozessorientier-
ten und dynamischen Lösungen im Allgemeinen und von kognitiven Lösungen im Speziel-
len beschrieben. Dieses Vorgehen gestaltet sich als ein problem- und wissensorientierter,
iterativer Prozess, der die Prinzipien agiler Lösungsentwicklungen in die Praxis umsetzt.
Der Prozess besteht aus mehreren, ineinander geschachtelten Rückkopplungsschleifen mit
den Haupthasen der Konzeptionalisierung, Implementierung und der Validierung.
Die Philosophie dieses Vorgehens besteht darin, ein Lösungssystem als ein Agenten-
system aufzufassen, dieses als wissensbasiertes Modellsystem zu konzeptionalisieren und
dieses System durch rechnerbasierte Technologien in funktionaler und prozessualer Hin-
sicht intelligent auszugestalten. Zu diesem Zweck entwickeln die folgenden Abschnitte
eine exakte Begrifflichkeit, also eine wissenschaftliche Terminologie und bringt sie im
Rahmen klarer Verfahrensregeln , einer wissenschaftlichen Methodik, zur Anwendung.
So stellen Prozesse die Ablauforganisation einer Lösung entwicklung unter Zuordnung
von Ressourcen und Zuständigkeiten dar. Sie formulieren die Abfolge von Handlungen
(Aktionen), die zum Erreichen eines Zieles notwendig sind. Es werden Abläufe und damit
der Weg (das WIE) zur Zielerreichung beschrieben. Prozesse sind damit im Allgemeinen
eine zusammengehörende Abfolge von Aktivitäten. Anders formuliert: Prozesse im Spe-
ziellen sind eine zusammengehörende Abfolge von Aktivitäten mit dem Zweck der Leis-
tungserbringung im Dienste der Zweckerfüllung. Die den Prozessen inhärenten Regeln
hingegen stellen Gegebenheiten einer Lösung dar. Die Darstellung bzw. Formulierung
solcher Regeln erfolgt in einer „Wenn-Dann-Aussage“ oder in entsprechenden Entschei-
dungstabellen. Sie sind auf ein Ziel ausgerichtet, nicht auf den Weg. Regeln beschreiben
das, „WAS“ erreicht werden soll. Eine Regel ist somit eine Direktive (guideline), die ein
intelligentes Verhalten beeinflusst oder leitet.
Cognitive Computing hat sich zum Ziel gesetzt, das Verständnis und die Realisierung intelligenten
Verhaltens in rechnerbasierten Systemen zu ermöglichen. Im Rahmen des Cognitive Computing
werden Technologien wie Produktionsregelsysteme, Neuronale Netze, Fuzzy Systeme, Evolutionä-
re Algorithmen, Zelluläre Automaten, Memetische Systeme, Boolesche Netze und Agentensysteme
eingesetzt und miteinander entweder additiv oder multiplikativ kombiniert.
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