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Einzelne diese Meinungen, Wissenhalte vertreten oder aber Erkenntnisse entwickelt ha-
ben. Unabhängig davon, ob bei Überschreitung einer Schwelle sich solche Meinungs-
gebilde manifestieren, gilt es immer die Richtigkeit oder zumindest die Angemessenheit
dieser Gebilde zu überprüfen. In diesen Zusammenhang fällt auch die Tatsache, dass bei
wiederholter Reizung einer Synapse die Erregungsübertragung an dieser verstärkt wird
und demzufolge sich auch im Entwicklungsprozessnetz solche Verstärkungstendenzen ab-
zeichnen können.
Unter Lernen versteht man innerhalb des Entwicklungsprozessnetzes eine durch Erfah-
rung bedingte Verhaltensänderung einzelner Entitäten. Davon zu unterscheiden ist der Be-
griff des Gedächtnisses . Hierunter versteht man das Einspeichern von Fakten, was nicht
unbedingt zu einer nach außen hin sichtbaren Verhaltensänderung führen muss. In diesen
Zusammenhang versteht man unter einer Gewöhnung , dass die Reaktion einer Entität auf
einen Reiz hin bei mehrmaliger Wiederholung nach und nach schwächer wird. Bei der
Sensibilisierung wird die Reaktion auf einen Reiz verstärkt, indem auf den auslösenden
Reiz noch ein zusätzlicher Reiz erfolgt.
Die Aktivität der einzelnen Entitäten führt zu makroskopischen Potentialschwankun-
gen, die gemessen werden können. Bei der Messung untersucht man vor allem die Fre-
quenz, Amplitude, Form, Verteilung und Häufigkeit der erhaltenen Wellen an Daten, In-
formationen, Wissen etc. Je nach herrschenden Bedingungen können verschiedene Wellen
auftreten. In diesem Zusammenhang kann sich eine makroskopische Welle der Kohärenz
zu einer Art Ordner aufschaukeln, die die Tätigkeit der einzelnen Entitäten versklavt und
damit „alle auf einer Welle schwimmen lässt“.
So kann man sich das Entstehen kollektiver Entscheidungen bzw. Ideen oder aber die
Eignung des Entwicklungsprozessnetzes zur Plastizität vorstellen. Ein bestimmter kollek-
tiver Erregungzustand von Entitäten wird destabilisiert. Es kommt zu Fluktuationen des
Erregungmusters im Projekt (Unsicherheit, Nachdenken, Übersprungshandlungen) und
schließlich entsteht eine neue Ordnung, unter Umständen eine neue Idee oder ein neuer
Lösungsansatz. Das Entwicklungsprozessnetz und die einzelnen Entitäten organisieren
sich demnach zu neuen Einsichten und Erkenntnissen. Es liegt ein Phasenübergang des
Projektbewusstseins vor. Die neue Idee ist der neue Ordner, dem es dann gelingt, sich die
einzelnen Aspekte unterzuordnen und zu korrelieren, sie zu verklaven (Tab. 9.1 ).
9.1.2
Objektorientierte Perspektive
Bei der Entwicklung dieses Vorgehensmodells als auch bei der Entwicklung kognitiver
Lösungen, wird eine objektorientierte Perspektive eingenommen. Grob betrachtet handelt
es sich bei der Objektorientierung um eine besondere Sicht- bzw. Wahrnehmungweise,
wie reale Phänomene gesehen, wahrgenommen, erkannt, modelliert und damit insgesamt
verstanden werden (Abb. 9.6 ). Gerade der Aspekt, dass der objektorientierte Ansatz zu-
nächst als ein Modellierungsansatz und damit als ein Werkzeug zur adäquaten Beschrei-
bung von Problemstellungen und Lösungen dienen kann, kommt hier zum Tragen. Al-
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