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tig. Die biologischen Systeme liefern eine Art Vorbild für bestimmte kognitive Fähigkei-
ten und geben die Randbedingungen und die zu erzielende Leistungscharakteristik vor.
Die im Rahmen der Konzeptionalisierung entwickelten Modelle und deren im Rahmen
der Implementierung entsprechenden Realisierungen stellen Lösungen bereit, die sukzes-
sive den zukünftigen Anforderungen bzw. Erfordernissen intelligenter, artifizieller und
natürlicher Systeme angepasst werden können. Mit diesem erweiterten Zugang in Form
einer analytischen Modellierung (top down), flankiert durch eine inkrementelle und syn-
thetische Entwicklung (bottom-up), sollen sich Systeme mit einem hohen systemischen
Intelligenzprofil realisieren lassen. In diesem Sinne erschließt sich der artifizielle Intelli-
genzbegriff nicht nur über den Zugang über das Wissen, sondern auch bzw. gerade über
das Verhalten eines solchen daten-, informations- und wissensverarbeitenden Systems.
Solche Systeme werden sich unter anderem mit folgenden zentralen Merkmalen auszeichnen: mo-
dularer Aufbau aus Verhaltens- und Funktionsprimitiven, starke sensomotorische Umweltkopplung
und ausgeprägte Autonomie und Adaptabilität.
Insofern entwickelt und vertritt dieses Buch einen erweiterten Kognitivismus , indem sie
die neben den Ansätzen einer Kognitionswissenschaft, die einer Philosophie, Psychologie,
Linguistik und Informatik im Rahmen der Konzeptionalisierung in einem kognitiven Mo-
dell verdichtet und dieses Modell unter der Annahme der Grundthese, wonach Kognition
als Berechnung aufzufassen ist, im Rahmen der Implementierung mit Hilfe von Software-
technologien zu Lösungen ausgestaltet, so dass sich deren Intelligenzprofil im Rahmen
der praxisorientierten Validierung empirisch bewähren kann.
Das Ziel dieses Buch ist die Entwicklung einer formalen Kognitionstheorie zur Be-
schreibung kognitiver Prozesse, die empirische Analyse kognitiver Prozesse in natürli-
chen Systemen sowie ihre Modellierung und Implementierung durch artifizielle Systeme.
Aus diesem Ziel, den postulierten Annahmen und der eben beschriebenen Methodik ergibt
sich nicht nur der prozessuale Ablauf solcher Untersuchungen, sondern gleichzeitig auch
die Gliederung der Ergebnisdarstellung in Form des vorliegenden Werkes. Insofern stehen
im Mittelpunkt dieses Buches die Konzeptionalisierung eines kognitiven Modells und die
Implementierung einer entsprechenden „Brainware“ als wesentlicher Bestandteil eines
kognitiven Systems. Im Rahmen der Validierung und dort speziell durch Simulation einer
konkreten Problemlösung soll sich zeigen, inwieweit sich das System durch ein hohes
systemisches Intelligenzprofil auszeichnen kann. Die im Rahmen der Validierung ange-
strebte Simulierbarkeit dient also der technologischen Realisierung von Hypothesen und
Annahmen. Ob sich das Modell in jedem Fall adäquat verhält, lässt sich normalerweise,
und gerade dann, wenn so komplexe Prozesse, wie kognitive Prozesse untersucht wer-
den sollen, ohne weiteres nicht erkennen, so dass es für die Überprüfung notwendig ist,
Simulationen des Modells zu entwickeln, um anhand dieser Simulationen die Evaluation
bzw. Validierung vorzunehmen. Anhand einer Simulation lässt sich nämlich ermitteln, wie
das Modell unter bestimmten vorzugebenden Umständen reagieren wird, das heißt, man
kann aus Modell und Simulation Voraussagen über das Verhalten des kognitiven Prozes-
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