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Abb. 7.3 Produktionsfaktoren der kognitiven Fabrik
kationsfähigkeiten, Funksensoren, eingebetteten Aktuatoren und intelligenten Software-
systemen eine Brücke zwischen virtueller („cyber space“) und dinglicher Welt entsteht.
Diese Brücke wird eine wechselseitige Synchronisation zwischen digitalem Modell und
der physischen Realität ermöglichen. Im Rahmen dieser Synchronisation und durch die
sukzessive Ausreifung der produktintrinsischen Brainware wird dies in der Industrie eine
Evolution in Richtung eines Paradigmenwechsels einleiten, bei dem das zu produzierende
Produkt erstmals eine aktive Rolle im gesamten Produktlebenszyklus übernimmt und die-
sen Zyklus damit aktiv mitbestimmt bzw. mitgestaltet. Konkret bedeutet dies, dass in der
Zukunft weniger eine zentrale Steuerung, sondern quasi das Produkt „mitbestimmt“, wie
es in den einzelnen Fertigungsschritten bearbeitet werden muss. Das entstehende Produkt
steuert somit den Produktionsprozess selbst, überwacht über die eingebettete Sensorik
die relevanten Umgebungsparameter und löst bei Störungen entsprechende Interventionen
aus. Das entstehende Produkt ist gleichzeitig Beobachter und Akteur, das Produkt „inter-
operiert“ sozusagen mit seiner Umwelt. Die Ausstattung der Produkte mit einer solchen
Brainware führt zum einen zu einer vertikalen Vernetzung eingebetteter Systeme mit be-
triebswirtschaftlicher Steuerungssoftware, was zunächst das Potenzial der Entwicklung
neuartiger Geschäftsmodelle eröffnet, zum anderen ergeben sich dadurch erhebliche Op-
timierungspotentiale im Bereich der Logistik und der Produktion. Indem die Produkte als
autonome Produkte direkt am Ort des Geschehens (Point of Production) interoperieren,
ergeben sich kürzeste Reaktionszeiten bei Störungen und eine optimale Ressourcennut-
zung in allen Prozessphasen. Die Produkte werden mit allen relevanten Prozessdaten ver-
sorgt und können so just-in-time „entscheiden“, wie sie sich unter Abwägung der aktu-
ellen Produktionssituation verhalten. Damit wird es beispielsweise auch möglich sein,
nicht nur den ökonomischen, sondern auch den besonderen ökologischen Anforderungen
einer „grünen Produktion“ besser gerecht zu werden. Neben der betrieblichen Prozess-
optimierung ergeben sich auch Potenziale für neuartige und „verrechenbare“ Dienstleis-
tungen, da die Produkte selbst über intelligente Dienste verfügen werden. Letzteres wird
nicht nur die derzeitigen Produktlebenszyklen nachhaltig beeinflussen, sondern auch neue
Produktplanungs-, -steuerungs- und Fertigungsprozesse erfordern. Sowohl das Ziel res-
sourcensparender, effizienterer Produktionsprozesse kann damit angestrebt, als auch der
Tatsache, dass damit das Internet der Dinge zum Garanten und Treiber für neue „smarte“
Geschäftsmodelle, der Entwicklung intelligenter und damit „smarter“ Produkte und dem
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