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bestimmten Reihenfolge aktiviert werden. Vielmehr entscheidet der Erkenntnisfortschritt,
die das kognitive System nimmt, die Aktivierung der einzelnen Komponenten. Insofern
fungiert das kognitive System als übergeordnete Steuerungskomponente, die den aktu-
ellen Erkenntniszustand bewertet, die beteiligten Komponenten von diesem Zustand in-
formiert und den Lösungsprozess sozusagen moderiert. Während des Lösungsprozesses
arbeitet das kognitive System mit unvollständigen Annäherungslösungen, die im Laufe
des kognitven Prozesses erweitert, verändert, oder gar widerrufen werden können. Die
Menge der Lösungen spannen den Lösungsraum, der durch sogenannte Kognitionsbögen
unterteilt wird. Den untersten Bereich dieses durch Spannungsbögen unterteilten Raumes
stellt die unbearbeitete Eingabe dar. Je nach „kognitiver Veredelung“ dieser Eingabe über-
windet das Lösungsangebot die einzelnen Kognitionsbögen, bis hin zum höchsten Bereich
der optimalen Lösung.
Das Chunkboard ist das zentrale Perzept, das alle Daten und Informationen des Lö-
sungsraumes speichert und diese den einzelnen Komponenten zur Verfügung stellt. Dieses
Chunkboard stellt hierfür eine Schnittstelle bereit, die allen am kognitiven Prozess be-
teiligten Komponenten einen lesenden und schreibenden Zugriff auf das Chunkboard er-
möglicht. Insofern stellt dieses Chunkboard mit seinen Elementen soszuagen einen Hypo-
thesenraum dar, in dessen Grenzen einzelne Hypothesen erzeugt, ausgebaut oder gelöscht
werden. Das Chunkboard wird bei der Initialisierung mit den rohen Eingabedaten versorgt
und während des kognitiven Prozesses angereicht bis hin zur optimalen Ausgabe. Die un-
abhängigen Komponenten des Kognitionssystems kommunizieren daher nicht direkt mit-
einander, sonden lesen und schreiben ausschließlich auf das Chunkboard. Dabei verfügt
jede Komponente über das Wissen, welchen Beitrag sie zur Gesamtlösung beizutragen
hat. Insofern ist jede Komponente mit einem Produktionsregelsystem ausgestattet, das im
Bedingungsteil den aktuellen Zustand des Chunkboards evaluiert und je nach Ausgang die
im Aktionsteil vorgesehenen Aktionen ausführt.
Im Rahmen der architektonischen Festlegungen müssen auch Überlegungen bezüglich
der Kommunikation zwischen den beteiligten Komponenten sowie des Gesamtsystems
zu seiner Umwelt angestellt werden. Die Ergebnisse dieser Überlegungen führen dann
zu einem sogenannten Strukturmuster , das die Strukur der Beziehungen der Komponen-
ten und deren Kommunikationsverhalten festlegt. Insofern basieren diese Strukturmuster
auf dem übergeordneten Lösungsmuster, können jedoch letzteres in seiner Ausprägung
mehr oder weniger stark beeinflussen. Für die Lösung des vorliegenden Problems wur-
de ein Emergenz-Muster gewählt, das gemäß des Mottos „Das Ganze ist mehr als die
Summe seiner Teile“ die Komponenten zu einer semantischen Komponente zusammen-
fasst. Dabei gilt es zu beachten, dass eine Vorgabe eines Strukturmusters nicht unbedingt
die Zerlegung einer Funktionalität in einzelne Komponenten strikt vorgibt. Eine solche
Zerlegung orientiert sich vielmehr an den jeweiligen Anforderungen des Problem- bzw.
Anwendungsfalls und damit des Problem- und Lösungsraumes. Auf jeden Fall gibt ein
vorgeschlagenes Strukturmuster Hinweise darauf, wie die Beziehungen zwischen den be-
teiligten Komponenten zu implementieren und welche Aufgaben den beteiligten Kompo-
nenten zuzuordnen sind. Das Emergenz-Muster kapselt die einzelnen Komponenten und
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