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Ein Lösungmuster kann dabei als ein Tripel verstanden werden, das sich aus drei Be-
standteilen zusammensetzt:
Problem : In diesem Teil der Musterlösung wird ein bestimmtes Problem beschrieben,
das innerhalb des Problemraumes auftritt. Dabei gilt es, das Wesen des Problems zu er-
fassen. Zur Beschreibung können beispielsweise Anforderungen (requirements), Rand-
bedingungen (constraints) oder angestrebte Eigenschaften (properties) herangezogen
werden (Leffingwell und Widrig 2000 ).
Lösung : Dieser Teil der Musterlösung beschreibt die Lösung, wie das Problem annä-
hernd gelöst werden kann. Dabei gilt es zu beachten, dass die Musterlösung an sich
nicht schon die Lösung bzw. einen vollständigen Lösungsentwurf darstellt, sondern
eher als ein generisches Lösungsprinzip aufzufassen ist (Buschmann et al. 1986 ).
Transition : Dieser Teil beschreibt die Konfiguration bzw. Orchestrierung von Elemen-
ten oder Diensten (services), die sicherstellen, dass das Problem in eine Lösung über-
führt werden kann. Insofern wird auch beschrieben, wie Komponenten oder Bezie-
hungen von Komponenten mit den Mitteln einer Programmiersprache oder Notation
implementiert werden können. Zur Beschreibung lassen sich beispielsweise die Dia-
gramme der UML oder aber direkt Programmiersprachen Java, C++, etc. verwenden.
Lösungsmuster kommen dabei in drei Ausprägungen vor, die sich vor allem in Bezug auf
ihren Detailierungsgrad und ihrem Einsatzzeitpunkt während des Entwicklungsprozesses
unterscheiden:
Architekturmuster beschreiben das Strukturierungsprinzip von Lösungssystemen, in-
dem die Menge der Subsysteme, Komponenten oder Klassen, deren jeweiliger Zustän-
digkeitsbereich als auch deren Beziehungen untereinander definiert werden.
Entwurfsmuster beschreiben die Strukturen der einzelnen Subsysteme, Komponen-
ten oder Klassen sowie deren Dienste, die vorausgesetzt werden müssen, damit diese
Subsysteme, Komponenten oder Instanzen von Klassen die gestellte Aufgabe oder das
Problem lösen. Man kann diese Entwurfsmuster als Makrocode zur Entwicklung einer
Problemlösung ansehen.
Programmmuster beschreiben den Lösungsansatz eines Subsystems, einer Komponen-
te oder Klasse in einer bestimmten Programmiersprache. Programmuster sind Muster
auf der niedrigsten Abstraktionsebene und orientieren sich in Bezug auf die Lösungs-
möglichkeiten an den Grenzen der jeweiligen Programmiersprache. Man kann diese
Programmmuster als Mikrocode zur Entwicklung einer Problemlösung ansehen.
Architekturmuster können zu Beginn des Lösungsentwicklungsprozesses eingesetzt wer-
den, um damit die technologischen Rahmenbedingungen zu setzen. Entwurfsmuster kom-
men während des gesamten Entwicklungsprozesses in der Implementierungphase zur An-
wendung.
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