Information Technology Reference
In-Depth Information
Damit werden zum einen die Signalmodalitäten als natürliche und weitgehend isoliert be-
arbeitbare Eingabeeinheiten betrachtet, zum anderen erstreckt sich der perzeptive Prozess
von der physikalischen Eingabe bis hin zum Perzept.
Um eine für die Zwecke einer adaptiven Kopplung an die Umwelt angemessene Inter-
pretation des sensorischen Inputs zu erreichen, muss das semantische System den senso-
rischen Input gleichsam im Kontext bestimmter Annahmen über die physikalische Welt
und/oder der Problemdomäne interpretieren, über die es unabhängig vom sensorischen
Input verfügt. Insofern muss das semantische System zu diesem Zeitpunkt mehr wissen,
als ihm durch den rezeptorischen Reiz bzw. der sensorischen Eingabe zur Verfügung ge-
stellt wird. Aus dieser Perspektive lässt sich die sensorische Eingabe gleichsam als ein
Stichwortgeber oder Anker auffassen, der nicht nur das im Folgenden, durch interne Kom-
ponenten und Funktionen bedingtes, komplexes Geschehen initiiert und dieses Geschehen
mit dem notwendigen Vorwissen anreichert, sondern auch indirekt eine stabile An- und
Verbindung an die Umwelt garantiert.
Da normalerweise alltägliche Dinge, wie beispielsweise Tische und Stühle als solche
auch wahrgenommen werden, eine Tisch- oder Stuhlvorstellung aber bereits eine Allge-
meinvorstellung ist, heißt dies, dass das semantische System eine kognitive Verarbeitung
der Perzepte voraussetzt. Das Ergebnis dieser Verarbeitung zeigt sich in den Entitäten ,
wobei unter diesen Elemente („Dinge“) und Abstrakte der Welt im Allgemeinen und hier
die Dinge des Schachs im Besonderen verstanden werden können.
Der Übergang vom semantischen System in die weiteren Systeme kann auch als eine
Art artifiziell-mentaler Quantensprung aufgefasst werden. Einerseits befindet sich eine
Menge von Perzepten (Daten- und Datenstrukturen) im System, die eine permanente Mo-
difikation (den Perzeptstrom) durchlaufen, der durch immanente (Re)Strukturierungsbe-
dingungen bestimmt ist. Andererseits verfügt das System dadurch über einen „Konzentra-
tionspunkt“ des Gewahrwerdens, der auf ganz bestimmte Elemente des Perzeptstroms ge-
richtet sein kann. Die Elemente in dem Perzeptstrom können als Anzeichen für Entitäten
(Dinge an sich, Gegenstände, Ereignisse, etc.) angesehen werden, auf die sich das System
in seinem Gewahrwerden zu- oder abwenden kann. In diesem Sinne kann man die Wahr-
nehmung als eine Interaktion zweier operativer Subsysteme auffassen: dem operativen
System, das den Perzeptstrom konstituiert und dem operativen System des Gewahrwer-
dens (als Aktivität des Ego dargestellt).
Die bisher beschriebene Komplexität der internen Verarbeitungen lassen sich durch die Metapher
eines Ozeans voll glitzernder Punkte von Wellen ausdrücken, deren Veränderung auch komplexen
Regeln zu unterliegen scheint, obwohl der Beobachter dieser Regeln diese nicht direkt erfasst kann.
Die Gewahrwerdung dient der Freilegung des Inhaltes in Form einer Fokussierung. Durch
diese Fokussierung spiegelt sich die „Bedeutung“ einer Entität in ihrer Beziehung zu an-
deren Entitäten.
Obwohl es bisher keine exakte Definition der Emotion gibt, wird allgemein anerkannt,
dass sich menschliche Emotion durch Phänomene der Freude, Trauer, Ärger, Furcht, Stolz,
Mitleid etc. auszeichnet.
Search WWH ::




Custom Search