Information Technology Reference
In-Depth Information
Die Methode backChain() der Klasse Rule wird beweisen, dass eine Regel entweder
wahr oder falsch ist, indem sie rekursiv die Methode backwardChain() der Klasse
BooleanRuleSet aufruft, bis der Wahrheitswert festgestellt werden kann. Die Me-
thode besteht im Innern aus einer while-Schleife, in der jede Prämisse der Reihe nach
ausgewertet wird. Wenn die Variable einer Prämisse nicht definiert ist, wird die Methode
backwardChain() aufgerufen, um den Wert zu bestimmen. Wenn ein Wert nicht ge-
folgert werden kann, wird der Anwender mit der Methode askUser() der Klasse Ru-
leVariable um die Eingabe eines Wertes gebeten. Gibt der Anwender einen Wert ein,
wird die Klausel mit der Methode check() der Klasse Clause überprüft. Wenn sie
wahr ist, wird die for() -Schleife mit der Auswertung der nächsten Klausel fortgesetzt.
Ist sie hingegen falsch, wird der Vorgang abgebrochen und liefert die Information, dass der
Wahrheitswert der Regel falsch ist, weil eine der Prämissen falsch ist. Wenn die gesamte
Schleife abgeschlossen ist, sind alle Prämissen wahr, demnach wird der Wahrheitswert der
Regel auf wahr gesetzt und entsprechend zurückgegeben.
5.2.5
Fuzzy Produktionsregeln
Anfänglich beruhten die Inferenzmechanismen und -algorithmen der regelbasierten
Schlussfolgerung nahezu ausnahmslos auf boolescher oder binärer Logik. Die Fuzzy-
Logik stellt inzwischen nicht nur eine Alternative zu den auf der booleschen Logik basie-
renden Regelsystemen dar, sondern ist in vielen Problem- und Anwendungsfällen die Vo-
raussetzung dafür, Lösungen überhaupt entwickeln zu können. Die Fuzzy-Logik ist nicht
einfach Wahrscheinlichkeitsverarbeitung in einer anderen Gestalt. In der Wahrscheinlich-
keitstheorie geht es um die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes
Ereignis auftritt:
So beträgt beispielsweise morgen die Wahrscheinlichkeit 50 %, dass es regnen wird.
In der Fuzzy-Logik hingegen geht es vielmehr um den Grad eines Ereignisses.
Morgen wird es stark regnen, was bedeutet, dass die Regenmenge in einem Zeitraum von 30 min
einen halben oder zwei Liter/m 2 betragen wird.
Der Grad, mit dem etwas auftritt, ist ein unscharfer, nicht definierter Begriff. Wenn Wasser
im obigen Beispiel in ein Regenmessgerät fällt, hat es geregnet. Das ist eine Tatsache. Ob
es stark geregnet hat, ist jedoch eine Frage des Grades und damit der persönlichen Ansicht
oder aber eine subjektive Definition. Anders als in der booleschen Logik, die nur zwei
Zustände, nämlich wahr und falsch, kennt, gibt es in der Fuzzy-Logik einen Bereich von
0,0 bis 1,0 für Wahrheitswerte. Somit kann etwas halbwahr (0,5), höchstwahrscheinlich
wahr (0,9) oder wahrscheinlich nicht wahr (0,1) sein. Die Verwendung der Fuzzy-Logik
in Schlussfolgerungssystemen hat nicht nur Auswirkungen auf den Inferenzalgorithmus,
Search WWH ::




Custom Search