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lösen, reicht dieser Mechanismus nicht aus. In diesem Fall muss die Kommunikations-
fähigkeit um eine darüber hinausgehende Eigenschaft, die der Kooperation, ergänzt wer-
den. Komplexe Aufgaben, die einen einzelnen Agenten überfordern, lassen sich durch die
Kooperation mehrerer Agenten schneller und besser lösen. Jeder Agent profitiert von der
Kooperation, da er seine eigenen Ziele in kürzerer Zeit erreichen oder sogar komplett von
anderen Agenten lösen lassen kann. Miteinander kooperierende Agenten müssen über eine
erweiterte Agenten-Kommunikations-Sprache verfügen, da sie nicht nur reine Kommu-
nikationsprotokolle benötigen, sondern darüber hinaus auch ihre Zielvorstellungen, Ab-
sichten und bisherigen Wissensstände untereinander in einer allen verständlichen Notation
austauschen müssen.
Möchten beispielsweise mehrere Agenten ein identisches Teilziel erreichen, so kann dieses Teilziel
von einem dafür besonders geeigneten Agenten für alle gemeinsam gelöst werden. Sobald dies ge-
schehen ist, kann der Agent sein neu gewonnenes Wissen an die anderen Agenten übermitteln.
Die Fähigkeit zur Kooperation erhöht somit die Leistungsfähigkeit aller beteiligten Agen-
ten, löst bestehende Konflikte, beseitigt inkonsistente Informations- und Wissenszustände
und verbessert letztendlich die Effizienz des gesamten Systems.
In vielen Fällen ist es wünschenswert, dass ein Agent nach außen ein möglichst men-
schen-ähnliches Verhalten demonstriert. Tritt ein Agent beispielsweise gegenüber seinen
Anwendern als virtuelle Person auf, so muss er, um diese Rolle sinnvoll ausfüllen zu kön-
nen, bestimmte menschliche Charaktereigenschaften besitzen. Für einen Agenten wichtige
Eigenschaften sind vor allem Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit. Kein
Anwender würde einem Agenten wichtige Aufgaben anvertrauen, wenn er die Befürch-
tung hätte, dass dieser nicht vertrauenswürdig wäre und mit Absicht ein nicht abgespro-
chenes Ziel verfolgen oder vertrauliche Informationen an andere Agenten oder Personen
übermitteln würde. Hinzu kommt, dass Agenten häufig in Bereichen eingesetzt werden,
die ein besonderes Maß an Vertrauen sowie absolute Zuverlässigkeit voraussetzen.
Für Agenten, die viel mit menschlichen Personen interagieren, ist es von großer Bedeu-
tung, emotionale Zustände , zum Beispiel Freude, Trauer, Ärger, in ihren Verhaltensweisen
widerspiegeln zu können. Ohne Emotionen lassen sich viele Situationen und Resultate
eines Agenten nicht vernünftig nach außen kommunizieren, da es leicht zu Missverständ-
nissen kommen kann. Insbesondere im Unterhaltungsbereich, in dem Agenten häufig nach
außen hin die Form virtueller Personen annehmen, spielen emotionale Zustände eine zent-
rale Rolle. Nur mit ihrer Hilfe kann dem menschlichen Kommunikationspartner des Agen-
ten die eigentliche Identität seines Gegenübers, nämlich die eines reinen Softwarepro-
grammes, weitgehend verborgen bleiben.
Die von solchen Agenten aufzubringenden Fähigkeiten und benötigte systemische In-
telligenz, das abrufbare Fachwissen, als auch die Stärke der Schlussfolgerungsalgorith-
men stehen in Relation zum Grad der Autonomie und, wenn auch nicht ganz so ausge-
prägt, zum Grad der Mobilität. Wenn der Agent eine Vielzahl verschiedener Situationen
bewältigen muss, braucht er eine breite Wissensbasis und flexible Schlussfolgerungs-
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