Information Technology Reference
In-Depth Information
• Dieses Wissen ist nicht an die objektive Struktur einer wie auch immer gearteter Wirk-
lichkeit gebunden, sondern ist Wissen von genau der Welt, wie sie der Einzelne kogni-
tiv erfasst.
• Das Buch strebt nicht an, ein „wahres“ Abbild dieser Wirklichkeit zu liefern, sondern
will vielmehr Vorschläge zur Entwicklung von verwertbaren Realitätskonstrukten an-
bieten.
• In diesem Sinne verfolgt das Buch einen handlungstheoretischen Ansatz, indem Wissen
als die Fähigkeit bzw. Eignung aufgefasst wird, in einer bestimmten Situation intelli-
gent zu handeln.
Der wissenschaftsphilosophische Ansatz, der diesem Buch zugrunde liegt, basiert einer-
seits im kritischen Rationalismus nach Karl Popper und andererseits auf den Erkennt-
nissen der Phänomenologie und der Hermeneutik. Dieser Ansatz, unter Einbeziehung der
Modell- und Systemtheorie, wird insbesondere durch einen Konstruktivismus geprägt und
durch neue Ansätze der Informatik „operationalisiert“.
1.3
Kognitive Systeme als Problemlösungssysteme
Mit Hilfe des kognitiven Modells lassen sich allerdings nicht nur kognitive soft- und
hardwaretechnische Systeme entwickeln. Der kognitive Ansatz lässt sich auch auf
Organisationen und Strukturen anwenden. Dabei werden beispielsweise Unternehmen als
wissensbasierte bzw. kognitive Organisationen aufgefasst und damit als kognitive Model-
le konzeptionalisiert, um diese Modelle dann durch rechnerbasierte Technologien in pro-
zessualer und funktionaler Hinsicht so auszugestalten, dass sich dadurch messbare Mehr-
werte in den Wertschöpfungsketten erzielen lassen. Insofern gilt das Cognitive Computing
neben dem Business Process Managements (BPM) und dem Business Intelligence (BI) als
eine Schlüsseltechnologie für die Probleme und Herausforderungen, mit denen sich jedes
Unternehmen, die Gesellschaft als Ganzes und damit jeder Einzelne konfrontiert sieht. So
können beispielsweise Städte und Kommunen wirtschaftlichen Erfolg erzielen, wenn es
ihnen gelingt, die Anforderungen von Konzernen und Mitbürgern nachhaltig in Einklang
zu bringen, sprich: zu vernetzen. So bevorzugen multinationale Konzerne und ausländi-
sche Geschäftsleute die Infrastrukturen moderner Städte und Kommunen. Leider sucht
man in Europa solche Infrastrukturen dagegen häufig vergebens. Erschwerend kommt
hinzu, dass derzeit Städte und Kommunen mit Luftverschmutzung, Energieverschwen-
dung und Verkehrslärm, als Folge der Entwicklung, kämpfen. Die schlechte Ökobilanz
verursacht Kosten in Milliardenhöhe. Auch die Wasser- und Energieversorgung oder die
Müllbeseitigung bekommen die Behörden nur schwer in den Griff. Hier helfen Cognitive
Computing Technologien, um aus Daten und Informationen das wertvolle Wissen zu ge-
nerieren, um die genannten Probleme zu lösen.
Mit Hilfe des kognitiven Modellansatzes lassen sich aber auch Probleme der Mobilität
oder Energie als kognitive Strukturen auffassen, diese dann als kognitive Modelle konzep-
 
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