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Abb. 4.4 Modell artifiziell-kognitiver Systeme
ein aus vielen, sehr einfachen Verarbeitungseinheiten bestehendes Verarbeitungssystem
vorsieht. An die Stelle der Symbole, in Form von bedeutungshaltigen Einheiten, treten
subsymbolische Repräsentationen. Eine solche subsymbolische Verarbeitung bedeutet,
dass das, was gemeinhin als ein Symbol dargestellt wird, nunmehr durch einen Vektor von
Werten repräsentiert wird, die erst in ihrer Gesamtheit die Repräsentation ergeben.
Insgesamt erscheint damit die artifizielle Kognition nicht mehr nur als ein tendenziell
universales, aller Wahrnehmung und allem Handeln zugrundeliegendes Phänomen, das als
Berechnung analysiert und synthetisiert werden kann. Vielmehr scheinen sich artifiziell-
kognitive Phänomene mit Hilfe eines aus vielen sehr einfachen Verarbeitungseinheiten
bestehendem Verarbeitungssystem realisieren zu lassen (Abb. 4.4 ).
Das kognitive Modell trägt auch der Tatsache Rechnung, dass intelligentes Handeln
situationsbezogen ist, indem beispielsweise eine zielorientierte Planung in hohem Maße
von Hinweisen aus der Umwelt abhängig ist. Diese Sichtweise inkludiert die Annahme,
dass intelligentes Handeln insgesamt als zielgerichtetes und zielgesteuertes Verhalten in
einem gegebenen Problemraum aufgefasst werden kann. Dass Problemlösen als Ableitung
von Handlungen aus vorhandenem Wissen verstanden wird, impliziert, dass die Existenz
einer äußeren Welt nicht nur angenommen wird, sondern dass diese für die Problemlö-
sungsfähigkeiten sehr wichtig ist. Die Kombination von Reizen aus einer reichhaltigen
Welt und einem Langzeitspeicher mit ebenso reichhaltigem Inhalt, also Wissen, ermög-
licht erst ein differenziertes und erfolgreiches Problemlösungsverhalten. Insofern sieht
das kognitive Modell die Berücksichtigung situativer Bedingungen vor, was dazu führt,
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