Information Technology Reference
In-Depth Information
Tätigkeiten: Sie müssen ausgeführt werden, um ausgehend von der Problemstellung ein
einsatzfähiges Lösungssystem zu bauen. Die Tätigkeiten bauen in der Regel aufeinander
auf, so dass das Ergebnis einer Tätigkeit der Ausgangspunkt für die nächste ist.
So legt man bei der Problemmodellierung im Rahmen einer objektorientierten Analy-
se (Anforderungsermittlung, Problemmodell) die gewünschte Funktionalität des Systems
fest, vereinbart also, was das Lösungssystem leisten soll. Zudem werden Randbedingun-
gen definiert, beispielsweise der Zeit- und Kostenrahmen, die Hard- und Softwareplatt-
form, auf der die Komponenten implementiert bzw. installiert werden sollen. Zur Ent-
scheidungsfindung kann eine Vor- oder Machbarkeitsstudie mit Lösungsalternativen und
eventuell ein lauffähiger Prototyp des Systems mit begrenzter Funktionalität erstellt wer-
den. Nach Auswahl einer der Möglichkeiten wird eine Anforderungsdefinition in Form
eines Problemmodells formuliert, also ein Vertrag über die zu erledigenden Aufgaben und
die geltenden Randbedingungen. Ein Projektplan gibt einen Überblick über die benötigten
Personal- und Sachmittel sowie über den vorgesehenen Zeit- und Kostenaufwand.
Bei der Systemmodellierung wird die Architektur des Gesamtsystems erarbeitet, also
die Komponenten, aus denen sich das System zusammensetzt, entworfen und ihr Zusam-
menspiel spezifiziert. Es bietet sich hierbei an, von den Interaktionen, den damit verbunde-
nen Funktionen und Daten auszugehen, die das Lösungsystem ausführen bzw. verarbeiten
soll, und das System dann top-down zu entwickeln, also schrittweise zu modularisieren.
Am Anfang steht dabei ein grober Erstentwurf, der ein noch grobes Interaktions-, Funk-
tions- und Datenmodell des Systems bzw. ein entsprechendes Komponenten- bzw. Objekt-
modell enthält. Aus dem Grobentwurf wird dann schrittweise über Iterationen ein Feinent-
wurf entwickelt, der die ausgeprägten Komponenten, vollständige Funktionsmodule und
Daten-, Informations- und Wissenstrukturen bzw. ein vollständiges Komponentenmodell
umfasst. Der Feinentwurf definiert also eine detaillierte Systemstrukur aus Komponen-
ten und zugehörigen Schnittstellen. Die Systemmodellierung sollte unabhängig von einer
bestimmten Hard- und Softwareplattform sein, um zum einen nicht die Lösungsqualität
einzuschränken und zum anderen die Portabilität des Systems zu unterstützen.
Bei der Systemrealisierung wird das entworfene System in einem bestimmten Techno-
logien-Mix als Kombination von Hard- und Softwaretechnologien realisiert. Dabei wer-
den die Komponenten des Feinentwurfs „einzeln ausentwickelt“ und zu einem Gesamt-
system integriert.
Im Rahmen der Systemvalidierung wird das fertige Lösungssystem schließlich in der
Echtzeit oder in einer Simulations-bzw. Experimentierumgebung eingesetzt. Es folgt je
nach Testergebnissen eine fortlaufende Verbesserung, also eine Anpassung an veränderte
Gegebenheiten, das Einspielen neuer Versionen sowie die Beseitigung eventuell noch vor-
handener Fehler.
Neben diesen phaseninhärenten Tätigkeiten fallen übergreifende bzw. begleitende
Aufgaben an, die nicht nur zusätzlich, sondern genau so gewissenhaft zu erledigen sind.
So müssen projektbegleitende Dokumentationen erstellt werden. Dazu gehören eine Ent-
wicklungsdokumentation, d. h. die Beschreibung des Entwicklungsvorgangs mit seinen
Zwischenergebnissen, technische Dokumentationen mit ihren Beschreibungen der ein-
Search WWH ::




Custom Search