Information Technology Reference
In-Depth Information
Abb. 3.7 Top-Down und Bottom-Up Ansatz
Charakteristisch für den Einsatz von Modellen ist ihre Verwendung sowohl im Rahmen
eines Bottom-Up- als auch eines Top-Down-Ansatzes. Im Verlaufe eines Top-Down -An-
satzes geht man vom Abstrakten, Allgemeinen, Übergeordneten schrittweise auf das Kon-
krete, Spezielle, Untergeordneten zu. Hingegen verfolgt der Bottom-Up -Ansatz den um-
gekehrten Weg, indem, ausgehend vom Konkreten, Speziellen und Untergeordnete, dem
Allgemeinen, Abstrakten und Übergeordneten zugestrebt wird. Aus Sicht der Entwicklung
werden im Falle des „Top-Down“-Ansatzes Lösungsmodelle erstellt, die aus einer bereits
bestehenden Theorie hervorgehen, also eine andere Formulierung der Theorie darstellen.
Im Gegensatz dazu werden beim Bottom-Up-Ansatz Lösungen entwickelt, um mit ihnen
Ausgabedaten zu produzieren, die dem Verhalten des modellierten und simulierten Reali-
tätsausschnitts entsprechen (Abb. 3.7 ).
Unabhängig von diesem Ansatz wird der Weg vom Problem zur Lösung von bestimm-
ten Einflussgrößen bestimmt. So erweitern Inspirationen vorhandene einfache Modelle
durch detailliertere Inspirationen. Analysen führen zu einem theoretischen Modell, das
zur Vereinheitlichung vorhandener Modelle oder zu Erweiterungen führen kann. Zu gu-
ter Letzt ergeben sich problemspezifische Anforderungen, die eine Anpassung und Er-
weiterung des vorhandenen Modells erfordern. Die eigentliche Stärke des nachfolgenden
Vorgehensmodelles liegt neben dessen prinzipieller Einfachheit und Kombinierbarkeit mit
verschiedenen Techniken und Technologien in den Möglichkeiten, Modelle verhältnis-
mäßig einfach und realitätskonform zu konstruieren. Gerade mit dem Bottom-Up-Ansatz
lässt sich beispielsweise im Rahmen von Simulationen ein globales Systemverhalten er-
zeugen, das dem Verhalten der Echtzeitsysteme sehr ähnlich ist. Simulationen werden also
genutzt, um Ergebnisse zu produzieren, die jenen ähneln, die vom Simulierten produziert
werden. Insofern bietet sich der Bottom-Up-Ansatz besonders für die Bearbeitung von
Problemen an, in denen es um konkrete Interoperationen zwischen Elementen geht, die
durch lokale Regeln determiniert werden.
Insbesondere in den Sozial- und Kognitionswissenschaften bzw. in den Forschungsgebieten rund
um die Künstliche Intelligenz oder des Künstliches Lebens ist es oftmals gar nicht anders möglich,
alle sozialen und kognitiven Prozesse in solchen Bottom-Up-Modellen darzustellen, falls man die
Komplexität dieser Prozesse angemessen, präzise und vor allem invasiv analysieren will (Zimmerli
und Wolf 1994 ).
Search WWH ::




Custom Search