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Abb. 2.35 Gegenstände des Cognitive Computing
Der Begriff des „Computing“ lässt sich ähnlich zu dem des „Computational“ in „computerwissen-
schaftlich“ übersetzen. Dennoch wird der Begriff „Computing“ primär verwendet, da er stärker als
andere Begriffe das technologische Moment ausdrückt, was für diese Forschungsrichtung konstitu-
tiv und wesentlich ist.
Dadurch, dass Cognitive Computing ihrem Gegenstand und ihren Methoden nach auch
eine technologische Wissenschaft ist, erscheint sie als eine wissenschaftliche Disziplin
neuen Typs. Die spezifische Nähe von Theorie und Praxis beziehungsweise von Modell
und Technik macht eine veränderte wissenschaftsphilosophische Betrachtung erforder-
lich. Neben dieser Nähe erscheinen auch die Aspekte der Theorienpluralität, der Trans-
disziplinarität und der durch die Technologie induzierten Zirkularität wissenschaftsphilo-
sophisch relevant. Deshalb ist es sicherlich notwendig, die Instrumente der klassischen
Wissenschaftsmodelle (Kuhn, Lakatos, Feyerabend etc.) kritisch zu würdigen, um zum
einen ihre Anwendungsmöglichkeiten auf die sich abzeichnende Technologisierung der
Wissenschaft zu erörtern und zum anderen an den Stellen, an welchen sich die „klassi-
schen“ Methoden als unzureichend erweisen, nach neuen Beschreibungsmustern zu su-
chen. Dieser Notwendigkeit nachzukommen erscheint jedoch zu früh, würde außerdem
den Rahmen dieses Buches sprengen und bleibt daher weiteren Arbeiten und Autoren
überlassen (Abb. 2.35 ).
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