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Umwelt zu interoperieren. Insgesamt ergibt sich die den weiteren Verlauf dieses Buches
prägende Hypothese:
Cognitive Computing erfüllt zumindest die grundsätzlichen Anforderungen zur Modellierung arti-
fizieller Kognition zum Erreichen einer systemischen Intelligenz. Die Hauptkriterien hierfür sind
das unmittelbare In-der-Welt-Sein, allgemeine Lernfähigkeit, Unabhängigkeit von der Domäne und
die direkte Interoperation mit der physischen Umwelt.
2.8
Cognitive Computing
Mit diesem Buch wird der Begriff des Cognitive Computing eingeführt. Im Allgemeinen
soll unter diesem Begriff die Orchestrierung von Erkenntnissen aus den unterschiedli-
chen Disziplinen, wie beispielsweise Philosophie, Psychologie, Informatik, Linguistik,
Mathematik und Kognitionswissenschaften verstanden werden. Im Besonderen umfasst
Cognitive Computing die Kombination unterschiedlicher wissenschaftlicher Modelle aus
den Kognitionswissenschaften und Technologien aus dem Bereich der Künstlichen Intelli-
genz (Artificial Intelligence) und des Künstlichen Lebens (Artificial Life) (Russel/Norvig
1995 ). Unter dem Begriff des Künstlichen Lebens werden alle Ansätze subsumiert, die
mit Hilfe evolutionärer Algorithmen autonome Systeme konstruieren, dabei auf die fun-
damentalen Prinzipien des Lebens (Mutation und Selektion) zurückgreifen und auf dem
Computer simulieren (Abb. 2.34 ).
Dabei handelt sich zum einen um symbolische Ansätze wie Produktionsregelsysteme,
Logik-basierte Verfahren, fallbasiertes Schließen bis hin zu stochastischen Automaten.
Diese Ansätze nutzen meist diskrete Konzepte, mit deren Hilfe logische Aussagen oder
Zustände repräsentiert werden können. Zum anderen werden auch subsymbolische An-
sätze verwendet, die mit Repräsentationen unterhalb der Symbolebene arbeiten. Beide
Ansätze basieren beziehungsweise arbeiten auf einer Menge von Entitäten, die „Symbole“
genannt werden. Im Alltagsverständnis steht ein Symbol bezüglich der lebensweltlichen
Praxis für ein gewisses Etwas, das verstanden wird. Dieses Verständnis lässt sich dann
als den Sinn des Symbols bezeichnen. Dieser Sinn steuert nicht auf ein symbolbezogenes
 
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