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50er und 60er weit übertrafen. Es war somit nicht mehr zwingend notwendig, exklusiven
Zugang zu einigen wenigen Großrechnern zu haben, um sich dieser Technik zu bedienen.
Der Zugriff auf die noch wesentlich leistungsfähigeren Supercomputer war an Universi-
täten und größeren Forschungseinrichtungen zur Selbstverständlichkeit geworden. Einige
der Entwicklungen der 80er Jahre scheinen gegenläufiger Natur zu sein. Einerseits setzte
sich der Digitalcomputer immer weiter durch und die Rechenleistung der verfügbaren
Systeme steigerte sich fast jährlich, andererseits wurden die Grenzen der üblichen von-
Neumann-Architektur immer offensichtlicher. Verschiedene Versuche wurden unternom-
men, die serielle Arbeitsweise von Computern zu ändern oder zumindest abzuschwächen.
Eine Vielzahl von Multiprozessor-Rechnern oder parallel arbeitender Systeme wurde ent-
wickelt. Jede dieser Entwicklungen hatte auf unterschiedlichen Ebenen einen Nutzen für
die Forschung an künstlicher Intelligenz. Zum anderen war Parallelverarbeitung so etwas
wie der Hoffnungsträger für die zukünftige Computerentwicklung geworden. Diese Su-
che nach effektiven parallel arbeitenden Prozessen brachte verschiedene Forscher auch in
die Richtung einer Verteilten Künstliche Intelligenz, die zu dieser Zeit ebenfalls anfing,
populär zu werden.
Ebenfalls bedeutsam für KI, speziell für die Verarbeitung der natürlichen Sprache, war
die Entwicklung der Theorie der formalen Sprachen durch Chomsky. Zu dieser Zeit ent-
standen auch die ersten Spielprogramme (Schach, Dame etc.). Es lag also nahe, die bis-
herigen Erfahrungen zu konzentrieren. So fand im Jahr 1956 die Dartmouth-Konferenz
statt, in der eine erste Bestandsaufnahme durchgeführt, Zielstellungen formuliert und der
Begriff „Artificial Intelligence“ erstmals von Wissenschaftlern wie M. Minsky, J. McCar-
thy, A. Newell, H.A. Simon u. a. definiert wurde. Seit dieser initialen Konferenz lässt sich
die Historie der KI in sechs Epochen einteilen:
• Klassische Epoche
• Romantische Epoche
• Moderne Epoche
• Postmoderne Epoche
• Epoche der Renaissance
• Epoche des Cognitive Computings
In der klassischen Epoche (1955-1965) suchte man nach Prinzipien und Methoden, um
beliebige Probleme lösen zu können. So entstand in dieser Epoche beispielsweise der so
genannte „General Problem Solver (GPS)“, der hervorragend Spielprobleme lösen konnte.
Als eine der zentralen Problemlösungsformen bestand diese Vorgehensweise in der ziel-
gerichteten Durchforstung des Such- und Lösungsraumes. Hierzu wurden leistungsstarke
Heuristiken entwickelt, die die Suche effizient gestalteten. Ernüchtert musste man jedoch
am Ende dieser Epoche eingestehen, dass die Entwicklung eines allgemeinen Problem-
lösungsprogramms nicht gelungen war. Dennoch wurden auf dieser Grundlage die ersten
Formelmanipulationssysteme entwickelt, die beispielsweise symbolische Berechnungen
unbestimmter Integrale durchführen konnten (SAINT). Ebenfalls zu dieser Zeit begann
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