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Turing entwickelten Begriffe wie Berechenbarkeit, Entscheidbarkeit, Vollständigkeit und
Beweisbarkeit. In dieser Zeit erarbeitete man sich auch eine mathematisch exakte Defini-
tion des Algorithmenbegriffs, was grundlegend für die spätere Rechentechnik und Infor-
mationsverarbeitung war. Am Ende der vierziger Jahre prognostizierten bereits Turing und
Shannon die Entwicklung künstlich-intelligenter Systeme. In den sechziger Jahren fand
ein Übergang von der reinen Zahlenmanipulation zur Verarbeitung beliebiger Zeichen und
Symbole statt. Dieser Schritt wurde mit der Entwicklung der ersten Symbolmanipula-
tions-Sprache (IPL) vollzogen.
Begleitet bzw. erst ermöglicht wurde die weitere Entwicklung der KI durch die tech-
nischen Innovationen. So lief bereits Rosenblatts Simulation der Perceptrons auf einem
IBM 704, einem der ersten in Serie gebauten Computer überhaupt. 1972 wurde mit dem
4004 der erste Mikroprozessor von Intel vorgestellt. Schon dieser Prozessor war leistungs-
fähiger als der ENIAC. Der zwei Jahre später verfügbare Nachfolger 8080 übertraf diese
Leistung nochmals um ca. das 20 fache. Er stellte die Basis für den ersten Microcomputer
Altair 8800 dar, der als Computerbausatz für 400 $ verkauft wurde. Damit war erstmals
ein Computer auch für Privatpersonen oder kleinere Forschungseinrichtungen erschwing-
lich. Die Steigerung der Leistung bei immer weiter sinkenden Kosten setze sich in den
Folgejahren konsequent fort. 1976 brachte die Firma Apple mit dem Apple 1 ihren ersten
Computer auf den Markt, gefolgt vom Apple 2 ein Jahr später. Der Apple 2 war in sei-
ner Leistung schon ausreichend, um für das europäische Raumfahrtzentrum in Darmstadt
zur Auswertung der Daten der Sonde Giotto eingesetzt werden zu können. 1979 erschien
mit VisiCalc das erste Tabellenkalkulationsprogramm. Zusammen mit dem Apple 2 und
entsprechender Peripherie war damit eine Computeranlage zur Berechnung komplexer
Formeln für unter 3000 $ allgemein verfügbar. 1981 brachte IBM den ersten PC inklu-
sive dem neuen Betriebssystem MS-DOS heraus, und im darauf folgenden Jahr wählte
das Time Magazine den Computer zur Persönlichkeit des Jahres. Im gleichen Jahr trat
der Commodore C64 seinen Siegeszug an. Er sollte sich in den darauf folgenden Jahren
zwischen 17 und 22 Mio. mal verkaufen. Computer waren endgültig zur Massenware ge-
worden. Parallel zu den Computern, die primär für Privatanwendungen gedacht waren,
entwickelte sich auch die Technologie für professionelle Anwendungen weiter. 1972 wur-
de das ARPAnet in Betrieb genommen, das den Informationsaustausch verschiedener For-
schungseinrichtungen fördern sollte und sich im Laufe der Zeit zum Internet weiterentwi-
ckelte. Ein Jahr danach wurde mit Ethernet eine Möglichkeit vorgestellt, auch Computer
innerhalb einer Forschungseinrichtung effizient miteinander zu verbinden. Dies ermög-
lichte sowohl den leichteren Austausch von Daten als auch die effizientere Ausnutzung
vorhandener Rechenkapazitäten. 1976 installierte die Firma Cray ihren ersten Supercom-
puter bei einem Kunden. Der Name Cray sollte in den folgenden 15 Jahren der Inbegriff
für maximale Rechenleistung sein. Cray gelang es auch, 1982 mit dem Cray X-mp den
ersten Multiprozessor-Computer zu entwickeln. Sie trugen damit der Tatsache Rechnung,
dass sich die serielle Architektur des Digitalcomputers zunehmend als größtes Hindernis
für weitere Leistungssteigerungen herausgestellt hatte. Mitte der 80er Jahre existierten
eine Vielzahl von billigen Computern, die in ihrer Leistungsfähigkeit die Großrechner der
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