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lokalen und das unmittelbar zuvor beschriebene globale Sprungvorhersageverfahren
[102]. Sie werden bevorzugt verwendet, weil der hohe Aufwand der Kombination
unterschiedlicher Verfahren sich nur dadurch rechtfertigen lässt, dass die Vorhersa-
gezuverlässigkeit besser ist als mit dem leistungsfähigsten nichtkombinierten
Sprungvorhersageverfahren (also einem der adaptiven Sprungvorhersageverfahren).
In Bild 2.39 ist die prinzipielle Funktionsweise der kombinierten Sprungvorhersage
dargestellt, hier mit einer Einheit zur lokalen (Kasten links im Bild) und einer zur
globalen adaptiven Sprungvorhersage . Die beiden Einheiten generieren bei einem
Sprungbefehl voneinander getrennt je ein Vorhersageergebnis, von denen eines mit
Hilfe der Verfahrensauswahl ( choice predictor [37], rechts im Bild) selektiert
(gesteuert über das mit a markierte Signal) und weitergereicht wird. Sobald die tat-
sächliche Sprungentscheidung feststeht, meldet man das Ergebnis den beiden adap-
tiven Sprungvorhersageeinheiten, um die Sprunghistorie und den Vorhersagezu-
stand, wie oben beschrieben, zu aktualisieren. Außerdem wird die tatsächliche
Sprungentscheidung mit der von der lokalen adaptiven Sprungvorhersageeinheit
generierten Vorhersage verglichen. Bei Gleichheit beeinflusst dies die Verfahrens-
auswahl in der Weise, dass in Zukunft die lokale, bei Ungleichheit die globale adap-
tive Sprungvorhersageeinheit bevorzugt verwendet wird.
Sprungentscheidung
Lokale adaptive
Sprungvorhersage
(local predictor)
Globale adaptive
Sprungvorhersage
(global predictor)
b
Verfahrens-
vorhersage
(choice predictor)
a
Sprungvorhersage
Bild 2.39. Sprungvorhersage durch Kombination unterschiedlicher Verfahren. Das jeweils zu ver-
wendende Verfahren wird mit Hilfe der Verfahrensvorhersage ausgewählt
Die Verfahrensauswahl lässt sich genau wie eine herkömmliche Sprungvorhersage-
einheit realisieren. Statt einer Sprungentscheidung „verzweigen“ oder „nicht ver-
zweigen“ sagt man jeweils das zu benutzende Verfahren „lokal“ oder „global“ vor-
her. Mit der in Bild 2.39 dargestellten Umsetzung und einem Graphen entsprechend
Bild 2.31 wird dabei die Verfahrensauswahl zugunsten der lokalen Sprungvorher-
sage beeinflusst, wenn sich bei Auswertung der tatsächlichen Sprungentscheidung
herausstellt, dass die lokale adaptive Sprungvorhersageeinheit ein korrektes Ergeb-
nis geliefert hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob von der globalen Sprungvorhersage
ebenfalls eine korrekte Vorhersage generiert wurde oder nicht.
Das Verfahren bevorzugt somit die lokale adaptive Sprungvorhersage. Aus diesem
Grund schlug McFarling in [102] vor, den Vorhersagezustand der Verfahrensaus-
wahl nur dann zu ändern, wenn die globale und die lokale adaptive Sprungvorhersa-
geeinheit unterschiedliche Vorhersagen generiert haben. Dies erfordert, dass die
Verfahrensauswahl einen zweiten Eingang erhält, über den sich das Vergleichser-
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