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und die dort zum jeweiligen Ereignis gespeicherte Startadresse in ein Hilfsregister
geladen werden. Anschließend wird dessen Inhalt statt der Konstanten IRQ-ADDR
über den Multiplexer M 5 in den Befehlszähler geladen.
c
Datenspeicher
+
b
+1
Befehls-
speicher
Datenwerk
M 5
Unterbrechungseingang
(irq)
Befehlsdecoder
CC
a
d
S
Bild 2.16. Erweiterungen des Leitwerks zur Verarbeitung von Ereignissen
Damit verschachtelte Unterbrechungen möglich sind, wird von den meisten Prozes-
soren neben dem Inhalt des Befehlszählers zumindest der des Supervisor-Bits auto-
matisch gesichert. Der UltraSPARC IIIi von Sun benutzt hierzu z.B. ein einzelnes
als Previous-Supervisor-Flag bezeichnetes Bit im Statusregister [173]. Einige
CISC-Prozessoren , z.B. der Pentium 4 von Intel, sichern mit Aufruf des Ausnahme-
programms automatisch den Inhalt des gesamten Bedingungsregisters [81]. Dies ist
sinnvoll, weil von zahlreichen Befehlen als Seiteneffekt die Bedingungsbits modifi-
ziert werden (bei einer Unterbrechung darf sich für das unterbrochene Programm
nichts verändern, um es später fehlerfrei fortsetzen zu können). Schließlich werden
von einigen Prozessoren, z.B. dem UltraSPARC IIIi von Sun oder dem
ARM7TDMI von ARM ltd., bei einer Ausnahmebehandlung sogar die Arbeitsregis-
ter automatisch gesichert. In beiden Fällen werden dabei die zu sichernden Register
ausgeblendet und in ihrer Funktion durch separat realisierte Register ersetzt (siehe
Abschnitt 1.4.2).
2.2 Fließbandverarbeitung (pipelining)
Mit den im vorangehenden Abschnitt beschriebenen Prinzipien können Prozessoren
mit sehr komplexen Programmiermodellen, wie z.B. dem des Pentium 4 oder des
PowerPC 970 implementiert werden. Derart realisierte Prozessoren stellen aufgrund
der geringen Arbeitsgeschwindigkeit jedoch keine ernstzunehmenden Konkurrenten
für die Originale von Intel bzw. IBM dar. In modernen Prozessoren sind nämlich zu
einem großen Teil Prinzipien realisiert, die einzig der Durchsatzerhöhung, mit
denen die Befehle verarbeitet werden, dienen.
Viele dieser Prinzipien sind aus Programmierersicht transparent, d.h. werden bei der
Programmierung nicht durch eine veränderte Semantik, sondern lediglich durch ein
verändertes Zeitverhalten bei Ausführung der Befehle bemerkt. Dies gilt auch für
die Fließbandverarbeitung, bei der eine Durchsatzerhöhung der Befehlsausführung
dadurch erreicht wird, dass man die Taktfrequenz , mit der ein Prozessor in der Lage
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