Chemistry Reference
In-Depth Information
Im vorliegenden Versuch soll die Extraktion etwas näher untersucht werden. Un-
ter Extraktion versteht man die Überführung von Stoffen aus einem Lösungsmittel
in ein anderes. Dies betrifft hauptsächlich organische Lösungsmittel, in die man
verschiedene organische Stoffe aus z. B. wässrigen Lösungen ausschütteln und sie
dadurch anreichern, gegebenenfalls auch isolieren kann. Extraktionen können als
einfache oder als so genannte multiplikative Verteilung durchgeführt werden. Auf
die multiplikative Verteilung (Anwendung z. B. bei der Elutionschromatografie) soll
hier nicht eingegangen werden.
Bei der einfachen Extraktion unterscheidet man aus praktischen Erwägungen
zwischen ein- und mehrmaliger Extraktion. Die Effektivität der Extraktion ist an-
hand der Masse m
1
des zu extrahierenden Stoffes, die in der zu behandelnden
Phase 1 - dem Raffinat - verbleibt, einzuschätzen. Zum Beispiel ist von Inter-
esse, ob ein Medium einmal mit einer größeren Extraktionsmittelmenge V
2
oder
mehrmals mit kleineren Mengen, die insgesamt wieder V
2
ergeben, ausgeschüttelt
V
1
K
d
V
2
C
V
1
m
1
D
m
0
:
(1.25)
Für die verbleibende Masse m
1
im Raffinat bei n-maliger Wiederholung mit jeweils
neuem Extraktionsmittel gleichen Volumens folgt:
n
V
1
K
d
V
2
C
V
1
m
1
D
m
0
:
(1.26)
Betrachten wir ein Beispiel:
100ml Wasser, in dem sich 40mg Iod befinden, sollen einmal mit 20ml und zum
anderen zweimal mit je 10 ml Trichlormethan CHCl
3
(Chloroform) ausgeschüttelt
werden. Das Verteilungsverhältnis von Iod zwischen Trichlormethan und Wasser
betrage 130.
K
d
D
c
Tri
=
c
H
2
O
Iod
D 130 :
Iod
100
ml
130 20
ml
C 100
ml
m
1
D 40
mg
D 1;48
mg
:
Andererseits sind nach einer ersten Extraktion mit 10ml Trichlormethan noch
100
ml
130 10
ml
C 100
ml
m
1
D 40
mg
D 2;86
mg
und nach der zweiten Extraktion mit wiederum 10ml nur noch
100
ml
130 10
ml
C 100
ml
m
1
D 2;86
mg
D 0;20
mg
