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Tab. 3.4 Löslichkeit ausgewählter Gase in Wasser (Normaldruck)
Temperatur
ı C
CO 2
mg/l
N mg/l
O 2 (in Luft)
mg/l
0
3346
29
14,6
10
2318
23
11,3
20
1688
19
9,1
30
1257
16
7,5
40
973
14
6,4
50
761
12
5,5
60
576
11
4,7
Viel wesentlicher für die Entgasung ist jedoch, dass bei nur einmaliger Einstel-
lung des Gleichgewichts nur der dem K d -Wert entsprechende Gehalt im Wasser zu
erreichen wäre. Man geht nun so vor, dass die Dampfphase laufend entfernt wird
und „neuer“ gasfreier Dampf eingebracht wird, der dann wieder aufnahmefähig ist.
So kommt es zu einer ständigen Neueinstellung des Verteilungsgleichgewichts, in
dessen Folge der gewünschte Entgasungseffekt eintritt. Der laufende Entzug des
sogenannten Entgaserschwadens, der massemäßig als Abschwadverlust auftritt, ist
eine notwendige Bedingung für einen ausreichenden Entgasungseffekt. Je besser
der Entgasungseffekt ist, desto höher ist aber auch der Abschwadverlust.
Der Übergang der Gase aus demWasser in den Dampf erfolgt nach zwei Mecha-
nismen:
Bildung von Gasblasen und ihre rein stoffliche Konvektion aus dem Wasser in
die Dampfphase.
Diffusion von Gasanteilen aus demWasser in den Dampf durch die Phasengrenz-
fläche.
Gasblasen bilden sich, wenn der Partialdruck des Gases dem Umgebungsdruck na-
hekommt bzw. diesem gleich ist (Siedevorgang). Für eine wirksame Entgasung ist
daher eine möglichst hohe Temperatur bzw. ein niedriger Druck - und damit eine
entsprechend niedrige Siedetemperatur - günstig. Praktisch setzt man z. B. An-
zapfdampf als Heizmedium ein, der in das zu entgasende Wasser im Gegenstrom
eingeleitet wird und es so entsprechend dem Umgebungsdruck zum Sieden bringt.
Eine andere Möglichkeit sind sogenannte Vakuumentgaser.
Die Diffusion wird begünstigt, wenn eine möglichst große Phasengrenzfläche
zur Verfügung steht. Praktisch erreicht man dies, indem das zu entgasende Wasser
über Lochbleche, Jalousien oder andere Einbauten geleitet und so in viele kleine
Tröpfchen mit einer insgesamt großen Oberfläche zerteilt wird.
Folgende Punkte sollten im Hinblick auf eine wirkungsvolle Entgasung beachtet
werden:
gleichmäßige Verteilung und feine Zerteilung der Medien Wasser und Heiz-
dampf über den gesamten Entgaserquerschnitt
 
 
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