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Dome und Coulées
Einige explosive Vulkane besitzen Lavadome, die
aus besonders zähem Magma bestehen und sich
über deren Schlot aufwölben (Beispiele: Mount St.
Helens, USA; Merapi, Indonesien; Unzen, Japan).
Generell weist das Material der Lavadome hohe
Gas- und Kieselsäuregehalte sowie eine Untersätti-
gung mit Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium und
Natrium auf, was unter bestimmten Bedingungen
auch zur Bildung sogenannter Coulées führen kann.
Hierunter verstehen die Vulkanologen kurze Lava-
ströme, die aufgrund ihrer Zähigkeit nur über sehr
kurze Strecken fließfähig sind und dann erstarren
(Beispiel: Rocche Rosse Obsidian Coulée auf der
Mittelmeerinsel Vulcano). Während man sich auf
der Insel Vulcano weitgehend auf sicherem Terrain
bewegt, gleicht die Begehung eines aktiven Lava-
doms im wahrsten Sinne des Wortes einem Spiel
mit dem Feuer, da der Dom jederzeit explodieren
kann.
Schließlich finden sich an einigen wenigen Vulka-
nen (z.B. am Monte Pilato auf der Insel Lipari) Silica-
gesättigte Magmen, zu deren Gasgehalt sich Was-
seranteile gesellen und damit gleichfalls eine recht
explosive Mischung bilden. Die-
ser Magmentyp stellt das Aus-
gangsmaterial für Bimssteine, die
nahezu bei jeder explosiven Erup-
tion ausgeworfen werden.
Sofern eine weitgehend entgas-
te Schmelze mit einem Wasserge-
halt von max. 3-4 % rasch abkühlt,
bilden sich vulkanische Gläser
(Obsidian, Kieselsäuregehalt über
70 %). Ist der Gasgehalt noch re-
lativ hoch, bläht sich die Lava -
auch bei rascher Abkühlung - zu
Bimsstein auf.
Subaerisch (d. h.
unter Lufteinwir-
kung) entstande-
ner Obsidian
Basaltsäulen,
Burg Stolpen
Basalt-
säulen, Hegyestu
(Balaton-Region/
Ungarn)
Fächer-
förmig erstarrter
Ignimbrit (Tha-
randter Wald-
Caldera/Sachsen)
Lavadom am
Merapi (Indone-
sien). Dieses hoch-
exploxive Gebilde
besteht aus zäher,
dacitischer Lava
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