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nolithkuppen des Erzgebirges und der Oberlausitz
zurückzuführen.
Riesige Ausbrüche ereigneten sich in der noch
weiter zurückliegenden Vergangenheit. Vor 220 bis
300 Millionen Jahren, also zu der Zeit, als der Ur-
kontinent Gondwana gerade zerfiel, fand eine weit-
aus heftigere Vulkantätigkeit statt, als wir sie heute
selbst von den stärksten Ausbrüchen her kennen.
Unvorstellbare Ignimbritmassen wurden aus Spal-
ten und Stratovulkanen gefördert und überdeckten
riesige Areale. Im Nahegebiet, aber auch im Nord-
westsächsischen Vulkankomplex kann man die Res-
te der damals geförderten Vulkanite bewundern
und untersuchen.
Der vermutlich jüngste Vulkan Mitteleuropas
steht übrigens nicht in Deutschland. Es ist der ziem-
lich unbekannte Kammerbühl (Komorni Hurka),
2 km südlich von Franzensbad (Frantiskovy Lazne)
in Böhmen. Das Böhmische Mittelgebirge wie auch
das Duppauer Gebirge waren vor allem im Tertiär
und Quartär Schauplatz einer regen vulkanischen
Aktivität. Bereits Goethe hat sich mit diesem Vul-
kanzwerg, der wahrscheinlich zuletzt vor etwa 8000
Jahren eruptierte und heute als kiefern- und bu-
chenbestandener Hügel kaum noch in der Land-
schaft wahrnehmbar ist, ausgiebig beschäftigt und
ihn während seiner Karlsbader und Marienbader
Zeit elfmal besucht. Etwas östlich von Franzensbad
sind auch heute noch die Mofetten von Soos zu be-
sichtigen, bei denen es sich um kühle Aushauchun-
gen von Kohlensäure handelt.
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