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xF
F [x/t]
(
-Inst )
Dabei entsteht F [x/t]ausF , indem man jedes freie Auftreten von x in F durch t
ersetzt. 6
Stellt man sich vor, dass die Konstanten c 1 ,c 2 ,c 3 ,... alle Objekte des
Universums bezeichnen, so kann man durch wiederholte Anwendung der ∀-
Instantiierungsregel aus ∀xF jede Formel F [x/c i ] ableiten; somit kann man auch
die (im Allgemeinen unendliche) Konjunktion
F [x/c 1 ]
F [x/c 2 ]
F [x/c 3 ]
...
ableiten (vgl. die Aquivalenzen unter (3.) in Theorem 3.58 und die Diskussion dazu!).
Dual zu diesen Uberlegungen steht eine Formel
xF fur die (im Allgemeinen
unendliche) Disjunktion
F [x/c 1 ]
F [x/c 2 ]
F [x/c 3 ]
...
Allerdings konnen wir nicht wissen, welches c i wir fur x einsetzen durfen. Daraus
ergibt sich die
-Instantiierungsregel (“Es gibt”-Instantiierungsregel):
xF
F [x/c]
(
-Inst )
wobei c eine neue Konstante ist, die bisher noch nicht benutzt wurde (dies ent-
spricht also einer impliziten Signaturerweiterung um die Konstante c). Die Idee
dieser Inferenzregel ist die folgende: Eine Formel
xP(x)istgenaudannineiner
Interpretation I erfullbar, wenn wir ein Element e des Universums von I finden, so
dass e
P I gilt. Wenn wir c gerade durch dieses e interpretieren, erfullt I wegen
[[ c]] I = e auch die Formel P (c). Essentiell ist dabei, dass c eine neue Konstante
ist, uber die wir bisher folglich noch keinerlei Annahmen gemacht oder abgeleitet
haben. Alles, was die
-Instantiierungsregel macht, ist also, dass fur das Objekt,
dessen Existenz durch
xF sichergestellt ist, ein Name vergeben wird; wie dieser
Name interpretiert wird, bleibt dabei vollig offen. 7
Wir wollen nun ein bekanntes Beispiel mit Hilfe der eingefuhrten Inferenzregeln
beweisen.
Beispiel 3.62 (Politiker) Wir nehmen einmal an, dass Politiker niemanden
mogen, der knauserig ist, dass jeder Politiker eine Firma mag und dass es uber-
haupt Politiker gibt. Zu zeigen ist, dass aus diesen Annahmen folgt, dass es eine
Firma gibt, die nicht knauserig ist. Die Annahmen konnen wir durch die drei fol-
genden PL1-Formeln ausdrucken:
6 Tatsachlich darf t sogar Variablen enthalten. Dann gilt jedoch noch eine kleine technische Ein-
schrankung, um Konflikte zwischen den Variablen in t
und den Variablen in F
zu vermeiden
( t
darf keine Variable enthalten, die in
F
gebunden ist); hierauf wollen wir aber nicht weiter
eingehen.
7 Tatsachlich konnten wir auch hier etwas großzugiger sein und anstelle einer neuen Konstanten
c einen Term f ( x 1 ,...,x n ) zulassen, wobei f
ein neues Funktionssymbol und x 1 ,...,x n die in
F
frei auftretenden Variablen sind; auch hierauf wollen wir hier aber nicht weiter eingehen.
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