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zwingend mit Motivationen verknupft, die zur Erzeugung von Zielen fuhren
(vgl. die Diskussion am Ende von Abschnitt 12.5.2). Wir folgen hier dem
weicheren Autonomiebegriff z.B. von [240, 246].
Wir geben im Folgenden einige Beispiele fur Agenten mit unterschiedlich komplexen
Aufgaben in realen und virtuellen Umgebungen an.
Beispiel 12.1 (Thermostat 1) Ein Thermostat ist ein einfacher Kontroll-Agent,
der uber einen Sensor die Temperatur des Raumes (seiner Umgebung) feststellt
und zwei Aktionen vornehmen kann: Heizung an - Heizung aus. Diese Aktionen
konnen erfolgreich verlaufen, also das gesetzte Ziel, die Raumtemperatur auf dem
gewunschten Niveau zu halten, erfullen. Allerdings kann dies nicht garantiert wer-
den, beispielsweise konnte jemand Tur oder Fenster geoffnet haben, so dass die
Heizungswarme nicht ausreicht. Entscheidungen trifft der Thermostat-Agent nach
den folgenden einfachen Produktionsregeln:
if Temperatur zu kalt then Heizung an
if Temperatur okay then Heizung aus
Beispiel 12.2 (Software-Damon) Software-Damonen sind Agenten, die in einer
Software-Umgebung (im Gegensatz zu einer physischen Umgebung) angesiedelt sind
und sich im Hintergrund um die Erledigung von Standard-Aufgaben kummern.
Ein typisches Beispiel ist hier ein Email-Melde-Programm, das den Email-Eingang
uberwacht und bei neuen Emails ein akustisches oder visuelles Signal ausgibt.
Beispiel 12.3 (DJames 1) Im Haushalt des Informatikers Hans Lisp leben Perso-
nen, denen es schwer fallt, Ordnung zu halten. Aufgabe des Butler-Roboters DJames
ist es, liegengelassene CDs und DVDs sowie deren Hullen einzusammeln und in ein
entsprechendes Regal einzusortieren. Er muss also die verschiedenen Raume nach
CDs, DVDs und Hullen absuchen, diese einsammeln, zum Regal bringen und ein-
sortieren. DJames muss sich selbstandig in einer physischen Welt fortbewegen, diese
Welt z.B. uber Kameras und Sensoren wahrnehmen und mit ihr durch Aktionen wie
das Hochheben einer CD interagieren konnen.
Die Umgebungen, in denen Agenten tatig werden, konnen ganz unterschiedlich
beschaffen sein. Es kann sich um reale Umgebungen handeln, wie beispielsweise ein
Raum fur ein Thermostat oder eine Wohnung fur unseren Butler-Roboter DJames,
oder um Software-Umgebungen, in denen Software-Damonen diskret ihre Dienste
leisten. Russell und Norvig [198] haben die Einteilung von Umgebungen nach fol-
genden Kriterien vorgeschlagen:
Zuganglich vs. unzuganglich: In einer zuganglichen Umgebung kann der Agent
jederzeit vollstandige und korrekte Information uber den aktuellen Zustand
der Umgebung erhalten.
Deterministisch vs. nicht-deterministisch: In einer deterministischen Umge-
bung hat jede Aktion einen wohldefinierten, garantierten Effekt - es gibt also
keine Unsicherheit uber den Zustand der Umgebung nach einer Aktion.
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