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den Systemen NOAH [199, 200] und INTERPLAN [229] realisiert. Eine detaillierte
Darstellung nichtlinearen Planens ist in [98] zu finden; kurzere Darstellungen sind
z.B. in [198] und [171] enthalten.
Eine weitere wichtige Erweiterung des Planens ist das Planen mit mehreren
Abstraktionsstufen. Wenn jemand eine Reise von seinem Buro in Koln zu einem
Konferenzort in London plant, wird er sich zunachst nur darum kummern, wie er
die Hauptstrecke von Koln nach London zurucklegen soll, z.B. mit welcher Bahn-
oder Flugverbindung. Erst wenn dies feststeht, kummert man sich um den Weg zum
Bahnhof oder Flughafen. So kann man sich leicht verschiedene Planungsstufen vor-
stellen, so dass alle Planungsschritte einer hoheren Stufe eine großere Wichtigkeit als
die einer niedrigeren Stufe haben und daher zuerst geplant werden mussen. Man ab-
strahiert also von zunachst unwichtigen Details. Dies kann dadurch geschehen, dass
man von Details einer Datenbasis abstrahiert (sog. Situationsabstraktion ); Planen
mit Situationsabstraktion ist in dem (linearen) Planungssystem ABSTRIPS [199]
realisiert worden. Eine andere Art der Abstraktion bietet die sog. Operatorabstrak-
tion , wobei man neben den elementaren, direkt ausfuhrbaren Operatoren abstrakte
Operatoren einfuhrt, die man sich analog zu Makros oder Unterprogrammen vorstel-
len kann (“baue einen Turm aus vier Blocken”). Die Idee der Operatorabstraktion
wurde erstmals in dem Planungssystem NOAH [200] verwendet.
11.8
Planen mit Antwortmengen
Ein aktueller Ansatz zum Planen, der in den letzten Jahren immer mehr an Be-
deutung gewonnen hat, basiert auf dem Paradigma der Antwortmengen, das wir
in Kapitel 9 vorgestellt haben. Die Idee dabei ist, ein Planungsproblem als ein er-
weitertes logisches Programm
den
Losungen des Planungsproblems - also Planen - entsprechen. Diesen Ansatz wollen
wir im Folgenden vorstellen und demonstrieren, wie dabei z.B. das Rahmenproblem
gelost wird; bei der Darstellung werden wir uns dabei an der Arbeit von Lifschitz
[140] orientieren.
P
darzustellen, wobei die Antwortmengen von
P
11.8.1
Systeme zur Berechnung von Antwortmengen
Die beiden bekanntesten Systeme zur Berechnung von Antwortmengen sind DLV
[59] und SMODELS [170, 215]. DLV berechnet Antwortmengen fur endliche Pro-
gramme, in denen keine Defaultnegation im Regelkopf auftritt. SMODELS verlangt,
dass das Eingabeprogramm keine disjunktiven Regeln enthalt, wobei allerdings auf
zweierlei Weise Disjunktion in SMODELS unterstutzt wird. Da wir im Folgenden
ein Planungsbeispiel mit SMODELS angeben wollen, stellen wir hier diese Dis-
junktionsmoglichkeiten sowie einige weitere Besonderheiten der Eingabesprache von
SMODELS kurz vor.
In SMODELS kann die Disjunktion eines Literals L mit seiner Defaultnegation
not L im Kopf einer Regel der Form
L or not L.
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